Technik: Strom, Wasser, Gas und Wärme


Zielsetzung bei der Planung der Technik war, dass wir mindestens fünf Tage autark campen können.

Nach unserer Erfahrung reichen der Strom für vier bis fünf Tage (wenn die Sonne nicht scheint), das Wasser für sieben Tage, das Gas für sechs Monate und die Heizung funktioniert bis zu einer Höhe von 3.800 Metern.

Ursprünglich hatten wir drei Solara Solarmodule montiert: 2 x SM340K á 85 Wp (Größe: 1235 x 554 x 5mm) auf dem Festdach und 1 x SM220K á 55 Wp (1040 x 450 x 5mm) auf dem Hubdach. Die Gesamtleistung beträgt 225 Wp. Die Vorteile dieser Module sind die sehr flache Bauform, die Begehbarkeit, das Fehlen von Fahrgeräuschen und der Diebstahlschutz auf Grund der Verklebung und der nahezu Unsichtbarkeit wegen minimaler Dicke. Negativ ist die fehlende Unterlüftung.

Fazit nach 10 Jahren: Unsere Solara-Solarmodule waren von sehr schlechter Qualität. Schon nach sechs Jahren korrodierten die Kabelanschlüsse an der Solarzelle so stark, dass zwei Module nicht mehr zu retten waren. Wir haben die zwei defekten Module durch ein preiswertes JWS 100W Solarmodule erssetzt.

Zwei MPT Solar Laderegler 320-12 von MSTE-Solar sorgen dafür, dass die Batterien mit dem richtigen Ladestrom geladen werden und keinen Schaden durch zu hohe (oder zu niedrige) Ladespannungen und -ströme nehmen.

Fazit nach 10 Jahren: Ursprünglich war nur ein Solar Laderegler montiert. Da wir einen Ersatzregler dabei hatten, haben wir diesen nun fest am neuen Solarmodul montiert, damit wir so eine bessere Leistungsausbeute auch bei Teilabschattung einzelner Zellen haben.

Der Anzeige-Controller MSTE SAC 50 mit einem Mess-Shunt von 200 A gibt exakte Auskunft über den Zustand der batteriegestützten Energieversorgung. Der mikroprozessorgesteuerte Controller ist Monitor und Messgerät für Ladeinhalt und Leistung des Batterieblocks.

Fazit nach 10 Jahren: Seit wir das neue Solarmodul haben, funktioniert die Anzeige nicht mehr korrekt. Nach einigen Tagen sinkt die angebliche Batterieleistung auch bei Vollaufladung kontinuierlich und muss immer wieder auf 100% kallibriert werden.

Außenstrom - sowohl 220V, als auch 110V - wird über eine VCEE Eingangssteckdose eingespeist ...

... und über einen 16A Ls - 13A / Fi - 30mA Leitungsschutzschalter abgesichert.

Das Batterieladegerät Mastervolt IVO - Compact 12/25-3 ist auf eine Eingangsspannung von 230 und 120 Volt (wichtig für den amerikanischen Kontinent) ausgelegt und für Batteriebänke von 50 - 450 Ah. Das Gehäuse ist korrosionsbeständig. Mittels eines Dip-Schalters können die Modelle sowohl auf Gel-/ und AGM-Batterien, als auch auf Nass-Batterien eingestellt werden. Die "Gedächtnisfunktion" hält den Batterielader davon ab, nach einer Unterbrechung der Versorgungsspannung einen neuen Ladezyklus zu beginnen. Dadurch werden Gasbildung und vermehrte Elektrodenkorrosion in den Batterien vermieden. Der IVO Compact 12/25-3 kann gleichzeitig drei Batterien/Batteriebänke mit einem Ladestrom von insgesamt 25 A laden.

Das Sterling Lichtmaschinen-Batterie-Ladegerät AB12160 ist ein vollautomatisches, elektronisches Mehrstufen-Ladesystem zum gleichzeitigen Laden zwei verschiedener Batteriebänke mit Hilfe einer oder mehrerer Lichtmaschinen. Es kombiniert einen fortschrittlichen Dioden-Ladestromverteiler mit einer leistungsfähigen Verstärkereinheit. Das Gerät besitzt einen Anschluss für einen oder mehrere Lichtmaschinen und zwei Ausgänge zum Laden zwei verschiedener Batteriebänke.

Unter der Motorhaube unseres Toyota sind insgesamt vier wartungsfreie Banner AGM Batterien eingebaut, davon 3 x 75 AH als Wohnraumbatterien (= 225 AH gesamt) und 1 x 75 AH als Starterbatterie.

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Batterien nach zwei Jahren circa die Hälfte ihrer Kapazität verloren haben. Konnten wir früher locker eine Woche und länger autark stehen, so beschränkt sich dieser Zeitraum seitdem auf vier bis fünf Tage (abhängig von der Außentemperatur: je wärmer, desto häufiger läuft der Kühlschrank und zieht Strom).

Unterwegs mussten wir zweimal neue Batterien kaufen: einmal in Chile, ein anderes Mal in Kirgistan. Im Ausland ist es sehr schwierig bzw. sehr teuer spezielle Batteriespezifikation zu bekommen. Daher sind wir seit dem Austausch der AGM-Batterien (nach vier Jahren) mit drei wartungsfreien Blei-Säure-Batterien für die Kabine unterwegs. Als Starterbatterie haben wir seit der Mongolei (wo es fast unmöglich ist eine Batterie in europäischen Maßen zu finden) eine 60 AH-Batterie.

Das Kontrollpanel ist zentral im Wohnraum untergebracht und besteht aus einem Philippi Sicherungspanel der 100er Serie mit 12 Sicherungsautomaten, einer analogen Füllstandsanzeige für den Wassertank (mit Ultraschalltankgeber am Tank), dem Bedienschalter für den Spannungswandler, dem oben beschriebenen Solar Anzeige-Controller und einem umschaltbaren Innen-/Außenthermometer. Über Leuchtdioden wird angezeigt, ob Außenstrom eingespeist wird und ob unsere Außenbeleuchtung eingeschaltet ist.

Der Mastervolt Wechselrichter AC Master 12/200 wandelt DC-Spannung in eine reine AC-Sinuswellenspannung von 12V auf 230V um. Die Dauerleistung sind 200 Watt, die maximale Spitzenlast 400 W. Der maximale Wirkungsgrad liegt bei 90%.

Fazit nach 10 Jahren: Die Leistung des Wechselrichters ist zwar gering, hat sich jedoch als völlig ausreichend für die Nutzung unserer Laptops und das Aufladen von akkubetriebenen Geräten erwiesen.

In der Kabine sind 4 weiße Schuko-Steckdosen á 230V (Einspeisung über Wechselrichter), 3 schwarze Schuko-Steckdosen mit Außenstromeinspeisung á 230V bzw. 120V sowie zwei 12V-Steckdosen verbaut.

Fazit nach 10 Jahren: Ursprünglich waren die 12V-Steckdosen überflüssig. Doch durch die Zunahme von USB-Ladekabeln werden sie nun sehr intensiv mit einem zweifachen USB-Adapter genutzt. Im Vergleich zu festverbauten USB-Steckdosen verbraucht diese Lösung nur dann Strom, wenn sie genutzt wird.


Ergänzend zu den LED-Leuchten am Bett hatten wir ursprünlich die Transistorlampen TL 12V/9W verbaut.

Inzwischen haben wir alle Lampen auf dimmbare LED-Leuchten umgestellt.

Verbesserungsvorschlag: Ich würde eine Lampe einplanen, die direkt auf den Esstisch leuchtet. Bei Lampen, die hinter einem am Fenster verbaut sind, wirft man stets selber einen Schatten auf den Tisch.

Die Wassereinfüllöfnung befindet sich auf der Fahrerseite und ist abschließbar. Sie sollte generell auf der den Benzineinfüllstutzen abgewandten Seite liegen und sich deutlich von einem Tankverschluss unterscheiden. Reisefreunden von uns wurde an der Tankstelle vom freundlichen Tankwart Diesel in den Wassertank gefüllt. Geruch und Geschmack bekommt man nie wieder raus.

Bei Bedarf verwenden wir darüber hinaus einen groben Siebfilter von Gardena, der auf den Schlauch geschaubt ist, um zu verhindern, dass Schwebstoffe in den Wassertank gelangen.

Der 100 Liter-Frischwassertank ist wegen der optimierten Gewichtsverteilung genau zwischen den Achsen verbaut. Leicht zugänglich über die Serviceklappe im Podest zwischen den Sitzbänken befindet sich eine Öffnung im Wassertank. Schon häufiger haben wir diese Öffnung genutzt, um mit Eimern Wasser in den Tank zu füllen, wenn sich kein Schlauchanschluss für Außen fand (bzw. zu weit entfernt war). Die restlichen zwei Drittel des Wassertanks befinden sich unter der Sitzbank auf der Fahrerseite. Da wir das Wasser im Normalfall innerhalb von einer Woche aufbrauchen, verwenden wir keine Silberionen im Tank. Jedoch füllen wir 10ml Chlorreiniger in das Frischwasser, um Algenbildung zu vermeiden.

Verbesserungsvorschlag: Ich würde auf die Schwallwände im Wassertank verzichten. Denn dadurch ist es unmöglich, den Tank manuell von Schmutz zu befreien. Bei 100 Litern Wasser und diesem Fahrgestell sähe ich keine Einschränkung des Fahrverhaltens wegen schwappenden Wassers.

Über den dicken linken Schlauch erfolgt von Außen die Befüllung des Tankes, über den blauen mittleren Schlauch wird über die Pumpe Wasser entnommen und über den rechten Schlauch wird der Tank entlüftet (wichtig bei der Befüllung).

Über ein Ventil kann der Frischwassertank von Innen entleert werden. Zur Sicherung vor unbeabsichtigtem Ablass des Wasser haben wir darüber hinaus noch ein zweites Ventil außerhalb der Kabine verbaut.

Über einen Ultraschall-Tankgeber wird der Inhalt des Frischwassertankes kontrolliert und an das Kontrollpanel weitergegeben. Die berührungslose Füllstandsmessung von Tanks mittels der Ultraschalltechnologie erfordert keine beweglichen Teile mehr im Tank die verschmutzt oder durch Krafteinwirkung beschädigt werden können. Die Messung des Füllstandes erfolgt ähnlich wie bei einem Echolot über ein vom Tanksensor ausgestrahltes Ultraschallsignal, das an der Flüssigkeitsoberfläche reflektiert wird und durch den Tanksensor empfangen und ausgewertet wird.

Die Wasserversorgung erfolgt über eine Shurflo Smart Sensor S5900-25 Wasserpumpe mit einer Fördermenge von 18 Litern pro Minute und einem Druck von 2,5 Bar.

Tipp: Ich würde davon abraten (wie bei anderen gesehen), im Wohnmobil eine Druckwasserpumpe zu verbauen. Da hier die Leitungen kontinuierlich unter Druck stehen, kann es bei Fahrten in die Höhe (z. B. in den Anden innerhalb von ein paar Stunden von 0 auf 4.000 Metern) zum Platzen der Leitungen und unkontrollierten Ausfluss des Wassers im Fahrzeuges führen.

Der Pumpe vorgeschaltet ist ein grober Siebfilter.

Die Wasserdurchleitung erfolgt über PVC-Schläuche.

Verbesserungsvorschlag: In PVC-Schläuchen können sich Algen ablagern. Diese werden zwar durch die Wasserfilter herausgefiltert, verstopfen sie jedoch mit der Zeit. Wir behelfen uns derzeit damit, dass wir Algenwuchs generell vermeiden, indem wir 10ml-Chlorreiniger/100 Liter Frischwasser beimischen. PET-Schläuche sollen lebensmittelecht sein und können nicht durch Algen befallen werden, wären also die bessere Alternative.

Zur Wasseraufbereitung nutzen wir ein zweistufiges System: Zuerst wird das Wasser durch den Aktivkohlefilter Aqua Polish No. 5 und im zweiten Schritt durch die sogenannte "strukturierte Matrix-Technologie" des Seagull IV Purification RS-1SG von General Ecology gereinigt. Die Filter haben eine durchschnittliche Haltbarkeit von einem Jahr. Durch den vorgeschalteten - preiswerteren - ersten Aktivkohlefilter wird der - erheblich teurere - zweite Aktivkohlefilter geschont und dessen Verwendungsdauer erhöht. Die Filter funktionieren nur mit kaltem, nicht mit heißem Wasser! Die Filterpatronen bekommt man in den USA vergleichsweise günstig.

Während das Wasser in der Dusche und am Außen-Wasseranschluss ungefiltert aus der Leitung kommt, wird das Wasser am Waschbecken generell gefiltert. Die Gefahr, durch unreines Wasser krank zu werden, ist nicht nur beim Trinken gegeben, sondern auch, wenn Geschirr mit kontaminiertem Wasser gespült oder Salat mit schlechtem Wasser gewaschen wird.

Da wir kein Druckwassersystem haben, benötigen wir sowohl im Badezimmer, als auch am Spülbecken Wasserhähne, die beim Schalten einen elektrischen Impuls an die Wasserpumpe geben.

Verbesserungsvorschlag: Ab und zu verkalkt der Strahregler (Perlator) unseres Wasserhahns "Trend-E" am Spülbecken. Da man diesen zum Reinigen nicht rausschrauben kann, läuft das Wasser den Hahn hinunter in die Ecke der Arbeitsplatte. Bei einem Wasserhahn in umgedrehter U-Form (wie z. B. "Trend-S") würde das Wasser der Schwerkraft gehorchen und trotzdem ins Becken fließen.

Nach 10 Jahren haben wir aus o. g. Gründen auf den Wasserhahn "Trend-S" umgestellt.

Tipp: Bereits nach wenigen Monaten war der Mikroschalter des Reich Trend-S Wasserhahn so stark korrodiert, dass das Kabel unrettbar verottet war. Die Mitnahme von Ersatz Mikroschaltern ist empfehlenswert.

Der belüftete Gaskasten befindet sich auf der Beifahrerseite hinten. Wir haben eine 11kg-Alusgasflasche (5,5 kg Leergewicht) und eine 5kg-Stahlflasche aus Deutschland dabei, die wir mittels Adapter bisher sowohl auf dem amerikanischen, als auch auf dem asiatischen Kontinent befüllen konnten. Wir nutzen Gas ausschließlich zum Kochen und der Vorrat reicht für rund acht Monate.

Tipp: Auf dem amerikanischen Kontinent waren wir nur mit einer 11kg-Flasche unterwegs. War diese leer, mussten wir innerhalb weniger Tage eine Füllstation finden. In Asien hatten wir dann die 11kg und die 5kg-Flasche dabei. Somit hatten wir locker zwei Monate Zeit, Nachschub zu finden. Im unserem Gaskasten ist Platz für beide Flaschen.

30mbar Druckminderer mit Monometer.

Bei Anschluss von externen Kochern an die Gassteckdose ist daran zu denken, dass in Wohnmobilen generell nur 30mbar-Anlagen verbaut werden, während die meisten externen Kocher auf 50mbar laufen.

Tipp: Druckminderer als Ersatzteil mitnehmen! Zusätzlich haben wir einen 50mbar-Druckminderer dabei, um ergänzend zur Gassteckdose die 5kg-Flasche auch herausnehmbar zu nutzen.

Im vorderen Teil des Gaskastens sind die Steckdosen für Außen-Gas und Außen-Wasser verlegt. Da für das Einschalten des Wassers ein elektrischer Impuls an die Wasserpumpe benötigt wird, ist hierfür ein separater Schalter nötig. Ursprünglich war dieser Schalter rechtswidrig im Gaskasten verbaut und wurde bei der Gasprüfung angemahnt. Mittlerweile liegt er im Fahrzeuginneren und dient auch dazu die gesamte Wasseranlage dauerhaft als Druckanlage zu betreiben (war hilfreich, als der Mikroschalter am Wasserhahn der Spüle kaputt ging).

Verbesserungsvorschlag: Leider schließt der Bajonettverschluss für das Außen-Wasser nicht immer ordnungsbemäß, wenn der Schlauch herausgezogen wird. Bleibt dies unentdeckt, dann fließt unbemerkt Wasser in den Gaskasten, wenn im Innern des Fahrzeuges ein Wasserhahn betätigt wird und Druck auf die Leitung kommt. Vielleicht gibt es hier eine bessere Alternative.

Wir heizen über eine Webasto Air Top 2000 ST Diesel-Standheizung mit 2000 kW Heizleistung. Diese ist auf einer Holzplatte verschraubt und über die Öffnung im Wagenboden eingeklebt. Die Heizung ist milimetergenau zwischen Radkasten und Sitztruhe Fahrerseite eingepasst. Um an die Heizung zu gelangen, müssen Möbelstücke ausgebaut und etliche Heizschläuche entfernt werden.

Verbesserungsvorschlag: Da wir in der Kabine nur relativ wenig umbauten Raum haben und durch das geöffnete Hochdach zusätzlich ein großes Raumvolumen beheizen müssen, ist für unsere Verhältnisse die Heizung unterdimensioniert. Um die Innentemperatur um 10°C zu erhöhen, müssen wir rund eine Stunde heizen. Darüber hinaus funktioniert die Originalheizung nur bis zur einer Höhe von 2000 m üNN. Wir würden deshalb eigentlich eine größere Heizung mit Höhenkompensation benötigen. Zur besseren Wartung sollte diese an einem leichter zugänglichen Platz eingebaut sein.

Der Schalter für die Heizung bedindet sich direkt neben dem Bett. Man kann zwar die Heizung über einen Drehregler bedienen, doch wird dadurch nach meiner Erkenntnis weder die Taktfrequenz der Dieselpumpe noch die Einspritzmenge beinflusst. Die Heizung läuft immer unter Volllast und wird nur entsprechend häufig an- und ausgeschaltet. Da durch das Vorglühen des Diesels in der Heizkammer immer viel Strom verbraucht wird und bei kurzen Brennperioden die Gefahr des Verrußens in der Brennkammer größer ist, regeln wir die Heizung manuell. Wir lassen die Kabine stark aufheizen und stoppen dann die Heizung für einen längeren Zeitraum.

Verbesserungsvorschlag: Wenn es so etwas bei Dieselheizungen gibt, dann würde ich ein Modell bevorzugen, dass die Einspritzmenge über das Thermostat elektronisch steuert.

Wir haben einen Heizungsausströmer im Sitzbereich, einen zur Küche hin und einen im Badezimmer. Der Ausströmer im Bad ist im oberen Bereich mit einer Blende abgedeckt, um das Eindringen von Wasser zu verhindern.

Über den linken Schiebeschalter kann der Ausströmer im Bad verschlossen werden. Über den Drehregler rechts steuern wir, ob die zu erwärmende Luft von Außen oder von Innen angesaugt wird.

Ursprünglich hatten wir nur einen Ansaugstuzten im Kabineninneren. Doch mussten wir schnell feststellen, dass die Feuchtigkeit in der Kabine nicht mehr entweicht und wir die Fenster weit geöffnet haben mussten. Da dies sehr kontrapoduktiv ist, haben wir nachträglich eine Luftansaugung nach Draußen verlegen lassen. Seitdem haben wir kein Problem mehr mit Feuchtigkeit beim Heizen, außerdem ist die Heizung erheblich leiser geworden.

Umschaltelement für die Luftansaugung von Innen bzw. Außen.

Blick von Außen auf den Kabinenboden mit der Durchführung der Ver- und Entsorgungsschläuche für die Brennkammer der Heizung. Die für die Verbrennung benötigte Luft wird durch den geriffelten, schwarzen Schlauch links eingesaugt. Die Dieselleitung (Entnahme aus dem vorderen Haupttank) verläuft in dem blauen Schlauch, die Stromleitung für die Dieselpumpe ist das schwarze Kabel und die Abgase verlassen die Heizung über den silbernen, rechten Schlauch.


Verbesserungsvorschlag: Der Ausschnitt im Fahrzeugboden sollte größer sein, um die Außenanschlüsse vernünftig zu lösen bzw. anzuschließen. Da wir die Heizung nach den ersten zehn Jahren Nutzung häufig aus- und einbauen mussten, hätte uns ein größerer Ausschnitt viel Fummelei unter dem Fahrzeug ersparrt (erschwerend kommt bei uns dazu, dass daa Auspuffrohr direkt unter der Bodenöffnung liegt).

Auspuff mit Schalldämpfer. Während des Heizvorgangs sollte man ab und zu kontrollieren, ob die Heizung rückstandsfrei verbrennt (erkennbar am durchsichtigen Rauch). Starke Qualmentwicklung weisst auf Probleme beim Verbrennungsvorgang hin.

Sollte zum Beispiel die Heizung in großen Höhen (über 2.000 Metern) stark weiß qualmen, dann ist das ein Hinweis, dass der Diesel nicht richtig verbrannt wird. In so einem Fall besser die Heizung komplett abschalten und auf niedrigerer Höhe ordentlich ausbrennen lassen.

Tipp: Wir schalten mindestens einmal pro Monat die Heizung (unabhängig von der Außentemperatur) für eine Stunde ein, damit der Diesel in den Leitungen durchläuft und die Heizkammer freigebrannt wird. Nach Heizen in großen Höhen, lassen wir sie immer auch in niedrigeren Höhen noch mal richtig ausbrennen.

Diese Maßnahmen sind darin begründet, dass wir in Mexiko nach drei Wochen Heizen auf 2.100 Metern die Heizkammer völlig verrußt hatten und das Gerät nicht mehr funktionierte. Wir mussten nicht nur stundenlang die Heizung aus dem Fahrzeug ausbauen, sondern dann auch noch völlig zerlegen, um die Brennkammer zu reinigen. Glücklicherweise ist die Air Top 2000 ST so ausgelegt, dass man sie auseinandernehmen kann. Bei vielen Heizungen ist dies nicht möglich (sollte man beim Einbau eines anderen Modells vorher checken!).

Außerdem ist die Gefahr natürlich sehr groß, dass während des Reparierens unbeabsichtigt andere Komponenten kaputt gehen.

An dieser Stelle ein Kompliment an den Kundenservice der Firma Webasto in Deutschland, die sehr bemüht waren, uns aus der Ferne zu unterstützen und deren Phantomzeichnungen zum Aufbau der Heizung uns sehr geholfen haben, alles richtig auseinander und wieder zusammen zu bauen.

Um die Heizung zukünftig auch in größeren Höhen nutzen zu können, haben wir parallel zur Original Dieselpumpe von Webasto eine zusätzliche Dieselpumpe (Thomas VE80901-0017 12V) eingebaut, die nur noch 70% der Dieselmenge pumpen soll. Seitdem funktioniert unsere Heizung bis in Höhen von maximal 3.800 m üNN. Die Auswahl der Pumpen erfolgt manuell über das Umstöpseln des Steckers direkt an der Pumpe.

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