Schlafzimmer und Maisonette:


Das absolute Highlight unseres Wagens ist das Hubdach, das sich über den kompletten Alkoven und die Sitzgruppe aufspannt. Dadurch vergrößert sich das Raumgefühl dramatisch und lässt aus einem ansonsten engen und dunklen Alkoven eine zweite, luftige Ebene entstehen.

Da wir uns mehr in warmen als in kalten Gefilden bewegen, ist unser Fahrzeug in erster Linie als Warmwetter-Gefährt mit optimaler Belüftung konzipiert, soll jedoch trotzdem ausreichende Wärmedämmung auch bei Minusgraden bieten.

Wenn unser Bett schon jeden Tag an einem anderen Ort steht, so soll doch wenigstens der Schlafkomfort perfekt sein. Nach vielen Jahren im VW-Bus mit seiner Kombination aus Sitzbank und Schlafplatz stand für uns fest: Ein vernünftiges Bett hat höchste Priorität!

Das Hubdach (2.400 x 1.880mm) besteht aus Alu-Sandwichplatten (1mm Alu, 40mm PU-Schaum, 1mm Alu), einem Alu-Rahmenprofil (3mm, komplett verschweißt) und Alu-Winkeln 40 x 40 x 3 als Innenverstärkung an den Stoßkanten. Das Hubdach hat ein Gesamtgewicht von ca. 60kg und ist komplett begehbar.

Die Gesamthöhe bei aufgestelltem Hubdach zwischen Alkovenboden und Alkovendecke beträgt zwischen 1350 und 1750mm. Wir schlafen quer im Alkoven; durch die Innenmaße der Kabine ist die Länge der Matratze auf 1900mm beschränkt. Die Matratzenbreite beträgt 1400mm. Da wir sehr viel Wert auf einen guten Schlafkomfort legen, ist unsere Matratze 200mm hoch. Bei einer Höhe des Lattenrostes von 80mm, ergibt sich somit eine Höhe bei aufgestelltem Hubdach zwischen Matratze und Alkovendecke von 1070 - 1470mm.

Diese Höhe reicht problemlos aus, um aufrecht im Bett zu sitzen und somit kann dieser Bereich auch sehr gut tagsüber als Aufenthaltsfläche genutzt werden.

Ein weiterer positiver Effekt ist die Sicherheit während der Nacht. Da durch die riesigen Öffnungen im Stoff und die große Dachluke genügend Frischluft ins Wageninnere dringt, können wir im Normalfall auf das Öffnen von Fenstern verzichten.

Bei geschlossenem Hubdach beträgt die Höhe zwischen Alkovenboden und Alkovendecke 850mm und zwischen Matratze und Alkovendecke 570mm. Diese Höhe empfinde ich persönlich schon als sehr knapp, insbesondere, wenn noch das Fliegengitter der Dachhaube geschossen ist, was nocheinmal 35mm Höhe nimmt. Wir schließen das Hochdach jedoch in der Nacht nur, wenn es sehr kalt ist, windet oder stark regnet bzw. wenn wir in unsicherer Gegend campen.

Fazit nach 10 Jahren: Wenn wir wild campen, schlafen wir häufig mit geschlossenem Hubdach. Doch mit den Jahren haben wir uns sehr gut damit arrangiert. Sogar die morgendliche Tasse Kaffee im Bett trinke ich mittlerweile genussvoll auch bei geschlossenem Dach.

In der Spitze des Alkovens ist eine flache Ablage von 210mm Tiefe eingebaut, die einerseits als Nachtschrank genutzt wird, andererseits die "gefühlte" Breite der Matratze um zwanzig Zentimeter erweitert.

Durch die abgeschrägte Form des Alkovens sind die Fächer nur sehr klein, haben jedoch den Vorteil, dass sie bei Fahrzeugkontrollen durch Polizei, Militär oder Lebensmittelkontrollen noch nie aufgefallen und inspiziert worden sind.

Der Kleiderschrank ist deckenhoch zwischen Badezimmer und der Sitzbank auf der Fahrerseite integriert. Er ist 550mm breit, 600 mm tief und die für Kleidung zur Verfügung stehende Fläche 1350mm hoch. Der obere Teil hat drei Einlegeböden und wird durch eine Türe verschlossen, im unteren Teil sind zwei Schubladen mit Vollauszug (550 x 600 x 180). Insbesondere die Schubladen haben sich als sehr wertvoll erwiesen.

Fazit nach 10 Jahren: Der Kleiderschrank mag auf den ersten Blick winzig wirken, doch wir haben auf allen Abenteuertouren die komplette Kleidung für vier Jahrezeiten von zwei Personen hier unterbringen können. Wenn die Kleidung richtig gefaltet wird, passen auf jedes Regalbrett vier Kleiderstapel nebeneinander. Ergänzend ist noch Platz für zusätzliche Bettwäsche und Handtücher.

Unter der Matratze haben wir ein FROLI-Scor Mobil System (Aufbauhöhe: 60mm) mit einstellbarer Lordosenstütze verbaut. Für unseren persönlichen Anspruch empfinden wir das System als viel zu weich. Insbesondere mit der ursprünglich dazu erworbenen Matratze Frolexus-Mobil comfort H2. Nach 1,5 Jahren war die Matratze so durchgelegen, dass wir regelmäßig mit Rückenschmerzen aufgewacht sind. Inzwischen nutzen wir eine normale Haushalts-Kaltschaummatratze (1900 x 1400mm).

Da bei niedriegen Außentemperaturen kalte Luft durch den Alkovenboden den Schlafkomfort beeinträchtigt hat, haben wir unter das Froli-System einen Fließteppich zur Wärmedämmung gelegt.

Fazit nach 10 Jahren: Das FROLI-System war so weich, dass wir alle Einzelelement mit zusätlichen Lordosenelementen versteift haben, die nun individuell an die Wunschhärte angepasst werden können.

Feuchtigkeit unter der Matratze wurde gerade in kalten Regionen zu einem Problem. Der kalte Boden des Alkovens hat regelrecht die Feuchtigkeit im Fahrzeug unter die Matratze gesaugt und dort zu Stockflecken an er Unterseite der Matratze geführt. Abhilfe schaffte ein zusätzlicher Heizungsschlach, der unter die Matratze geführt wurde und über einen kleinen Lüfter (Truma Multivent TBM) entweder Heizungsluft oder Frischluft unter die Matratze pustet. Die Luftfördermenge ist über einen Schalter in zwei Stufen regelbar.

Als Leselampen nutzen wir zwei Schwanenhals-LED-Leuchten, die sehr punktgenau strahlen und kaum Streulicht erzeugen.

Damit man nach einer kalten Nacht nicht erst aufstehen muss, um die Heizung einzuschalten, befindet sich der Schalter direkt neben dem Kopfkissen. Die Heizung verfügt zwar zusätzlich noch über eine Gebläsefunktion, um Frischluft ungeheizt von draußen ins Kabineninnere zu pusten, doch ist der Lüfter so laut, dass diese Funktion für uns unbrauchbar ist.

Direkt oberhalb des Gesichtsfeldes ist in der Decke des Alkovens eine große Lewmar Acrylglas Dachluke mit Lukenaufsteller in der Größe 700 x 700mm verbaut. Integriert ist ein Insekten- und Sonnenschutzrollo Ocean Air. Dadurch kommt sehr viel Frischluft ins Auto, sie bietet einen einfach Durchstieg aufs Dach und sollte uns ursprünglich einen glasklaren Blick auf den nächtlichen Sternenhimmel bieten. Doch, wenigstens wenn die Dachluke geschlossen ist, bleibt uns dieser Durchblick verwehrt, da durch etliche Dschungelpassagen das Acrylglas sehr stark verkratzt ist.

Verbesserungsvorschlag: Statt des Kombirollos von Ocean Air würde ich auch für die Dachluke ein Kombirollo von KCT bevorzugen. Auch wenn dieses teuerer ist, so ist es dichter und die Verarbeitung um Klassen besser.

Ergänzend haben wir an allen drei Seiten des Zeltstoffes im Alkoven große Lüftungsöffnungen die entweder geschlossen oder geöffnet werden können. Die Moskitonetze sind mit Klettbändern befestigt und können bei Bedarf (z. B. zum Reinigen) komplett entfernt werden. Links und Rechts schützen Luft durchlässige Moskitonetze vor Mücken, vorne ein sehr engmaschiges Netz vor Sandflies.

Fazit nach 10 Jahren: Das Dach ist das absolute Highlight, doch hätte eine Höhe von der Häfte bis zwei Drittel auch gereicht. Da ein solches Hubdach immer auch Ursache für eindringendes Regenwasser ist, nutzen wir es mittlerweile nur noch bei trockenem Wetter und dann wäre es vorteilhaft, wenn beim Schließen des Daches nicht so viel Stoff ins Bett hängt (insbesondere beim Schließen des Daches bei überraschenden Regenfällen in der Nacht).

Bei geschlossenem Dach wird der Zeltstoff mit kleinen Schlaufen und Tenax-Knöpfen an der Decke fixiert.

Ergänzend haben wir an jeder Ecke eine Schlaufe, die über eine Zurröse aus dem Yachtbedarf absolut sicher das Dach mit der Kabine verschließt.

Im hinteren Bereich erfolgt die Aufstellung des Daches über starke Edelstahlscharniere. Diese sichern das Dach auch bei extremen Pisten und bei aufgestelltem Zustand gegen heftige Windböen.

Fazit nach 10 Jahren: Ursprünglich waren Scherengelenke installiert. Diese machen jedoch nur Sinn, wenn im Hochdach auch geschlafen wird. Somit hat man im Fußbereich bereits eine ausreichende Höhe. In unserem Fall litt die Stabilität des Daches, da es nur an vier Stellen (Scherengelenke und Gasdruckfedern) mit wenigen Schrauben fixiert wurde.

Das Dach wird von zwei außen liegenden Hahn Gasdruckfedern V2A 650N aufgestellt. Die ersten Federn, die wir hatten, waren nicht winterfest und sind bei minus 20°C kaputt gegangen.

Man benötigt schon ein wenig Kraft, um beim Herunterziehen von Innen den ersten Druckpunkt zu überwinden.

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