Festungen und alte Städte auf dem östlichen Finger des Peloponnes


15. April 2018:

Bevor wir auf den östlichsten Finger des Peloponnes abbiegen, führt uns der Weg vorbei an Sparta in die alte Ruinenstadt Mystras. Bereits von weitem sehen wir unser nächstes Ziel vor uns weit oben in der Höhe auftauchen. Unterhalb der bereits von den Kreuzfahrern errichteten Bergfestung siedelten sich im Laufe der Zeit die Spartaner an und es entstand eine große Stadt mit mehreren zehntausenden Einwohnern, die sich mit ihren vielen Klöstern und Kirchen eng an den Berghang klammert. Bei der Besichtigung des UNESCO-Welterbes geht es stetig bergauf, nur die Gotteshäuser und der Palast haben die Jahrhunderte einigermaßen gut überstanden. Die Lage ist wahrlich mystisch, ob der griechische Name daher rührt?

Nicht mystisch dafür malerisch kleben die Häuser Monemvasias ebenfalls am Berg unterhalb einer Festung. Griechenland ist voll von Festungen. Bei einer endlosen Küstenlinie und unzähligen Inseln sowie der wechselhaften Geschichte des Landes verwundert es nicht. Manche wurden bereits von den Kreuzfahreren errichtet, waren in byzantinischem und venezianischem Besitz und wurden schließlich von den Griechen erobert. Anders als bei Mystras lebt das kleine Dorf auf dem Felsen bei Monemvasia beschaulich vor sich hin. Viele Gebäude sind renoviert, es ist eine Touristenattraktion der Region. Begeistert schlendern wir durch die engen, verwinkelten Gassen und staunen mal wieder über die Vielfältigkeit und Schönheit dieses Landes.

Die Fahrt entlang des östlichen Fingers bietet wie bereits bei den zwei vorhergenden immer wieder spektakuläre Abschnitte. Wir biegen ab von den Haupt- auf die kleinen, viel idyllischer verlaufenden Nebenstraßen und verpassen dabei gelegentlich bei den Dorfeinfahrten die Umgehungsstraße, so dass wir uns unversehens in den engen Gassen wiederfinden. Automatisch ziehen wir unsere Bäuche ein, als ob davon unser Expedi dünner würde, um besser um die nächste Kurve zu kommen. Es klappt glücklicherweise immer, selbst die vorstehenden Balkone, die den eh schon viel zu engen Raum noch schmaler machen, bleiben unversehrt!

In Leonidio befinden wir uns in einem angesagte Kletterparadies. Der wunderbare Campingplatz ist voll mit jungen Kletterern und ein Deutscher kann es nicht fassen, dass wir keine Ahnung von den vielen Klettermöglichkeiten vor Ort haben und wendet sich kopfschüttelnd ab. Es ist Ostern und Leonidio für seinen ganz eigenen Brauch berühmt. Ostersamstag nach der Ostermesse versammeln sich die Menschen auf den Plätzen und lassen große, bunte Lampions in die Luft steigen. Dazu werden unkontrolliert Kracher geworfen, es ist ein unglaubliches Spektakel. Aber es ist hübsch anzuschauen, wenn der Wind die unzähligen brennenden Lampions durch die tiefschwarze Nacht schweben lässt.

Als wir mal wieder wandernd unterwegs sind, entdecken zwei deutsche Kletterer unseren geparkten Expedi. Da sie selber dabei sind, sich ein Expeditionsmobil auf dieser Basis bauen zu lassen, kennen sie unsere Internetadresse und somit auch uns und unser treues Gefährt. Ein Kontakt kommt zustande und so sitzen wir wenige Tage später gemeinsam auf ihrer Hotelterrasse und plauschen nett über Expedis, Reisen und die Kletterei. Selbst unsere Schweizer Nachbarn auf dem Campingplatz kennen uns, da sie das Buch über die Panamericana gelesen haben. Die Welt ist klein, man kennt sich! Aber auch andere überaus nette Bekanntschaften dürfen wir auf dem Campingplatz machen: Freddy Schäng und die Kleine - das Sahneschnäuzchen - erobern unsere Herzen und bekommen dafür unsere Grillknochen und weitere Essensreste. Nicht nur Inseln und Festungen, auch Katzen gibt es unzählige in diesem wunderschönen Reiseland!




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