Qeshm - die Insel der Naturschönheiten


27. November 2017:

Wir stehen am Persischen Golf mit unserem eigenen Auto - was für ein Gefühl! Schnell lassen wir uns von der Fähre auf die Insel Qeshm übersetzen und erreichen den südlichsten Punkt dieser Abenteuertour. Es ist Ende November und doch wollen wir ein letztes Mal den Sommer genießen. Was uns auch vortrefflich gelingt!

Die Insel ist bekannt für ihre Naturschönheiten. Doch zuerst fahren wir Richtung des Hauptortes Qeshm, wo alles lockerer ist als auf dem Festland. Die Frauen tragen farbenfrohe Kleidung, das schöne Wetter lockt viele Iraner ans Meer und auf den Wiesen und am Strand trifft sich Jung und Alt. Es herrscht ausgelassene Stimmung und wir lassen uns gerne anstecken. Auch wir breiten unsere Handtücher aus und verbringen einen faulen Nachmittag im herrlich angelegten Park direkt am Meer. Unser Expedi steht dort neben dem gemütlichen Restaurant Shabhaye Talai, das die Deutsche Annelie und ihr iranischer Mann Alireza vor fünf Jahren eröffnet haben. Es ist interessant und spannend zu hören, was Annelie über ihr Leben hier zu berichten hat. Am Abend genießen wir das gute Essen und lassen es uns - trotz fehlendem Bier - dafür mit Tee so richtig gut gehen.

Auf unserer Rundreise um die Insel biegen wir immer mal von der Küstenstraße ab ins Landesinnere, einer extrem trockenen und schroffen, jedoch reizvollen, Erosionslandschaft. So gibt es das Sternental, den beeindruckenden Nanmakdan-Salzdom, den engen Chahkuh-Canyon mit seinen geschwungenen steilen Wänden und immer wieder einsame Strände, wo wir uns das Wasser des Persischen Golfes um die Fußknöchel spülen lassen und Meeresschildkröten beobachten. An einem Strand treffen wir auf Chris und Paul, die mit ihrem alten Mercedesbus unterwegs sind und verbringen einen geselligen Abend unter dem funkelnden Sternenzelt. In der Ferne können wir den Oman sehen, so nah und doch so fern! Unser ursrpünglicher Plan war, dass wir den Winter im Oman und den V.A.E. verbringen, aber wir haben aus verschiedenen Gründen unseren Plan geändert. Ein Grund ist, dass die Fähre von Iran in den Oman unverhältnismäßig teuer ist, obwohl es nur wie ein Katzensprung entfernt scheint. Egal, wir haben eine für uns bessere Alternative gefunden, uns zieht es wieder zurück nach Europa.

Auf der Nordseite der Insel bietet das Hara-Mangrovengebiet vielen Vogelarten einen Lebensraum. Wir verzichten auf eine Bootstour, stehen doch noch die Lenj-Werften auf dem Programm. Das sind große Holzschiffe, auch Dhows genannt, die zum Transport von Waren auch heute noch eingesetzt werden. Die Lenj-Werften bzw. der Bau dieser großen Holzschiffe zählt zum UNESCO Kulturerbe. Das kleine Dorf Bandar-e Laft bildet mit den vielen typischen Windtürmen - die seit Jahrhunderten als Klimaanlage gebaut werden - einen schönen Abschluss dieses wunderbaren Abstechers auf die Insel Qeshm, unserem Highlight im Iran.

Und als uns die Fähre wieder auf das iranische Festland bringt, verlassen wir nicht nur diese gemütliche Insel, sondern auch den längsten, heißesten, regenärmsten und gigantischsten Sommer unseres Lebens.





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