Tango in Buenos Aires


Petra, 24. April 2013:

An jeder Ecke ist er zu hören - der Tango. Sein Takt klingt an den Straßenecken, in den Bars, bei der Stadtrundfahrt. Am Wochenende auf den Straßen wird Tango getanzt, in den Cafés und Restaurants erklingt die melancholische Stimme eines Tangosängers. Carlos Gardel, der berühmteste Sänger der Stadt, wird heute noch verehrt, sein Bild schmückt unzählige Hauswände und an den Souvenirständen ist er überall zu finden. Also tauchen auch wir ein in diese Musik, lauschen dem 2/4-Takt und lassen uns im Centro Cultural Borges von der "Pasión de Tango" mitreißen.

Aber nicht mit Tanzschuhen kann man Buenos Aires erobern. Häufig nehmen wir unsere Beine unter die Arme und rennen um unser Leben. So kommt es uns jedenfalls vor, wenn wir wieder eine dieser breiten Straßen mit dem unglaublichen Verkehr überqueren müssen.

Die Hauptstadt des Landes versprüht ihren Charme auf vielfältige Weise. Das historische Zentrum mit der riesigen Plaza de Mayo und der anschließenden Avenida de Mayo besticht durch die vielen prachtvollen Bauten. Der alte Hochseehafen Puerto Madero hat sich in ein modernes Viertel mit viel Gastronomie entwickelt. Dies wird schnell unsere Lieblingsgegend und wir schlendern immer wieder gemütlich entlang des Wassers.

Argentinien ist aber auch Fußball - also nichts wie auf nach La Boca, wo wir die Bonbonera - Pralinenschachtel - das Stadion der Boca Juniors besichtigen. Der berühmteste Sohn des Vereins - Diego Maradona - wird mit einer Homage im eigenen Museum geehrt: Genie, Genie, Genie! Kosmischer Spieler! Von welchem Planeten kamst Du? Danke Gott ... für den Fußball ... für Maradona ... für diese Freude!

Und wieder ertönt der Tango zwischen den bunten Fassaden in El Caminito. Hier im alten Hafenviertel wurden die Häuser aus den Blechen der abgewrackten Schiffe gebaut und mit buntem Lack gestrichen. Viele Künstler verkaufen ihr Kunsthandwerk, die Restaurants laden zum Verweilen ein, die Musik untermalt die herrliche Szenerie.

Eine Woche tauchen wir ein in diese lebhafte pulsierende Stadt, genießen das Großstadtfeeling in vollen Zügen und lassen uns von ihr einnehmen. Buenos Aires bildet einen versöhnlichen Abschluß unseres langen Argentinienaufenthaltes.



Fazit Argentinien: Drei Monate sind wir durch Argentinien gereist. Zeit genug, sich einen guten Eindruck von Land und Leute zu machen. Tolle Nationalparks haben wir kennengelernt und die Hauptstadt Buenos Aires war ein absolutes Highlight. Wahre Grillfeste konnten wir feiern mit gutem Rindfleisch und leckerem Wein. Ein Land, wo man auch mal ein Rinderfilet auf den Grill legen kann und der Wein günstiger als das Bier ist.

Und doch hinterlässt das Land für uns einen faden Nachgeschmack:

Argentinien ist ein riesiges Land, die Sehenswürdigkeiten liegen extrem weit auseinander. Die Fahrt durch das Land ist überwiegend eintönig, entweder fährt man Ewigkeiten durch trockenes Wüstengebiet oder tagelang durch eintönige Pampa.

Wir fühlten uns in Argentinien nicht wirklich willkommen. Die Menschen waren sehr zurückhaltend und uninteressiert. Das Preis-Leistungsverhältnis stand in keinerlei Relation, vieles war sehr teuer, die dafür gebotene Leistung aber sehr schlecht. Dienstleistung haben wir kaum kennengelernt, die Menschen waren lustlos. Dass man als Ausländer höhere Eintrittsgelder zahlen muss, ist in vielen lateinamerikanischen Ländern üblich und auch in Ordnung. Dass wir aber bis zu viermal so viel zahlen mussten, war einfach nur Abzocke. Selbst auf den Campingplätzen hatten wir das Gefühl, dass mit der Einführung der extrem teuren Preisklasse "Wohnmobil" eigentlich nur die Ausländer zur Kasse gebeten werden, da die Einheimischen im Zelt campen.

Natürlich darf man nicht aus den Augen verlieren, dass die Menschen durch die Staatskrise im Jahre 2001 und der heute erneut drohenden Pleite viel Geld verloren haben und in wirtschaftlichen Schwierigkeiten sind. Dass sich ein Volk dann eher um sich selbst als um andere kümmert, ist nachzuvollziehen. Den Verfall des Argentinischen Peso konnten wir in der Kürze der Zeit verfolgen. Obwohl der Umrechnungskurs vom Peso zum US$ festgeschrieben ist, kann auf der Straße "schwarz" getauscht werden. Im Januar tauschten wir noch mit einem Kurs von 1 zu 6, im Februar bereits 1 zu 6,8 und im April sogar 1 zu 8,2! Wohin das Land steuert, ist ungewiß!

Wir schauen mit gemischten Gefühlen zurück!





(zum Vergrößern einfach auf die Fotos klicken)


Der ehemalige Hafen Puerto Madero ...


... wird unsere Lieblingsgegend in Buenos Aires


...


ein interessanter Job


Alte Schätze findet man ...


... auf dem Flohmarkt an der Plaza Dorrego ...


Kaffee und Mate-Tee, das Nationalgetränk
der Argentinier, werden hier verkauft ...


... und Tango überall, auf den Straßen ...


... wird getanzt ...


... unvergessen bleibt Carlos Gardel,
der berühmte Tango-Sänger ...



... Tango überall!


Sight-Seeing ist angesagt: Casa Rosada,
der Regierungspalast an der Plaza de Mayo ...


Evita - Eva Perón - schaut über das
geschäftige Buenos Aires


Alter und neuer Glanz beherrschen das Stadtbild ...


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Der Denker von Rodin vor dem Kongressgebäude


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Die Argentinier freuen sich über ihren Papst


Kunst in den riesigen Parkanlagen der Stadt


La Bonbonera - die Pralinenschachtel -
Stadion der Boca Juniors ...


... und Heimatverein des ...


... unvergessenen und verehrten Diego Maradona:
Eure Kinder und die Kinder eurer Kinder werden nach ihm fragen!


Und wieder ertönt der Tango ...


... zwischen den bunten Fassaden in El Caminito ...


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Nach drei Reisemonaten und knapp 10.000 gefahrener Kilometer verlassen wir Argentinien
mit der Fähre - Uruguay erwartet uns!






Unsere Übernachtungsplätze in Argentinien:
(Genauere Infos zu den jeweiligen Übernachtungsplätzen siehe unter reisetipps/uebernachtungen.)


13.04. - 21.04.2013: Buenos Aires, 24-Std.-Parkplatz
neben Buquebus-Terminal, S34.59441 W58.36909