Bizarre Felsformationen, beeindruckende Cañons und schlechte Pisten


In Nord-Kolumbien entlang der Ostkordillere


Petra, 8. Juli 2012:

In Kolumbien beginnen die Anden, deren Ausläufer sich hier in drei Bergketten teilen: Die westliche, die zentrale und die östliche Kordillere - Cordillera Occidental, Oriental y Central. Entsprechend stetig führt die Hauptstraße bergauf. Sie schlängelt sich - natürlich nur einspurig in jede Richtung - kurvenreich durch die beeindruckende Bergwelt. Doch leider fehlt die Zeit zum Bewundern der Landschaften, da auf der Straße ein Elefantenrennen sondergleichen stattfindet. Die LKWs und Autos überholen, was das Zeug hält, ob nun eine Kurve kommt oder nicht. So passen wir uns etwas an, unser ansonsten doch behäbig bergauf steigender Expedi entwickelt sich hin und wieder zu einem flotten Flitzer. Ich bin froh, dass ich den unglaublichen Luxus von drei Griffen auf der Beifahrerseite habe, so klammere ich mich abwechselnd oben, vorne oder rechts mit schweißnassen Händen fest.

Aber unser Ziel - der Naturpark Los Estoraques - entschädigt für alles. Zwei Tage wandern wir durch bizarre Felsformationen, dürfen auf dem Parkplatz inmitten dieser pittoresken Umgebung übernachten. Die Wanderführer haben uns schnell in ihr Herz geschlossen, es ist Wochenende und unser Expedi avanciert zum festen Bestandteil einer jeden geführten Tour der kolumbianischen Wochenendausflügler. Wir lernen die Kolumbianer als ausgesprochen freundliche, aufgeschlossene und hilfsbereite Menschen kennen. Doch ihre Neugierde übertrifft alles. Einen Blick in unser Auto zu werfen, ist das erklärte Ziel aller. Gerne zeigen wir unser Auto, stehen für Fotos bereit und beantworten jede Frage. Doch als eine Dame schneller im Auto auf unserer Bank sitzt, als ich gucken kann, wird die Besichtigungstour dann doch ein bisschen eingeschränkt.

Es ist unmöglich, mit Kolumbianern nicht in Kontakt zu kommen. Es macht viel Spaß. Das müssen auch Toni und Felix sowie Stefan und Swantje erfahren, die uns dort mal wieder zufällig buchstäblich über die Füße laufen bzw. fahren. Gleich gibt es ein großes Hallo und die beiden zusätzlichen Fahrzeuge werden natürlich nur zu gerne in das erweiterte Besichtigungsprogramm aufgenommen.

Auf der Weiterfahrt werfen wir atemberaubende Blicke in den Cañon de Chicamocha. Einen Tag genießen wir den Besuch des Parque Nacional del Chicamocha, fahren mit der Seilbahn durch den Cañon, genießen den Trubel im Familien-Freizeitpark und fantastische 360°-Ausblicke auf die Schluchten der Cordilleras.

Nach dem Besuch des überaus reizvollen Örtchens Barichara planen wir, eine abseits der Hauptstraße verlaufende Straße zu nehmen. Da es in einigen Teilen des Landes und vor allem auf kleinen Wegen zu Überfällen der Rebellen kommen kann, fragen wir die Polizei, wie die Sicherheitslage ist und ob wir mit unserem Auto die Straße fahren können. Hilfsbereit wird telefoniert und das ok gegeben. Der Chef der Touristenpolizei sieht unser Auto am Straßenrand und lacht. Ja, un Toyota, muy fuerte - mit dem Auto ist der Weg kein Problem. Aber die Straße ist "mala, mala, mala!" - also sehr sehr schlecht. Ich versichere, wir haben Zeit. Es sind ja nur 100 km und es ist noch früh am Morgen. Zehn Stunden benötigen wir auf der "mala, mala, mala" Piste, von Straße kann hier keine Rede sein. Der krönende Abschluß bildet ein beeindruckender Bergpass, wir schrauben uns auf über 3.600 Meter. Bereits in der beginnenden Dämmerung bewundern wir die wilden Bergkämme der Cordillera. Erst im Dunkeln erreichen wir unser Ziel in Paipa. Heiße Thermalquellen, wo wir uns am nächsten Tag von den Strapazen der Fahrt erholen.





(zum Vergrößern einfach auf die Fotos klicken)


Kolumbianer sind ausgesprochen
hilfsbereit, aufgeschlossen ...


... und vor allem neugierig!
Führungen durch unseren Expedi sind sehr beliebt!


La Playa de Belen ...


... ein hübscher kleiner Ort


Friedhof


Spritverkauf überall: Wir sind nahe an der Grenze
zu Venezuela, wo es super günstigen Sprit gibt.


Traumhafter Stellplatz in ...


... bizarrer Umgebung


Pittoreske Felsformationen im ...


... Naturpark "Los Estoraques"


...


Neues Land, neue Fahne, neue Amigos


Die Gegend lädt zum Wandern ein ...


... mit eiskalter Abkühlung im Bergfluss


Toni und Felix werden gleich von den
Kolumbianern umzingelt ...


... während Swantje und Stefan die bei
Land Rover-Fahrern typische Handbewegung machen :-)


Abendstimmung in den Bergen


Die Straße schlängelt sich in
steilen Serpentinen durch die Berge ...


Cañon de Chicamocha


Wir genießen einen Tag im Familien-Freizeitpark Parque Nacional del Chicamocha


Fahren mit der Seilbahn hinunter in den Cañon ...


... haben einen fantastischen 360°-Ausblick
in die Schluchten der Cordillera
zu beiden Seiten des Parkes


Uns geht es gut!


Denkmal zum Unabhängigkeitskampf
der Santanderianer


So kann man(n) es aushalten!


...


Barichara - ein hübscher kleiner Kolonialort ...


... in herrlicher Lage


... Kathedrale ...


... mit Friedhof


Innenansicht der Kathedrale


Wir wandern den Camino Real


Unterwegs auf einer "mala, mala, mala"
Straße - einer sehr schlechten Piste
durch tiefen Matsch ...


... aber mit beeindruckendem Panorama






Unsere Übernachtungsplätze in Kolumbien:
(Genauere Infos zu den jeweiligen Übernachtungsplätzen siehe unter reisetipps/uebernachtungen.)


29.06. - 30.06.2012: Südlich von Bosconia,
Restaurant an der 45, N 9.74543 W 73.71566


30.06. - 3.07.2012: La Playa, Area Natural
Los Estoraques, N 8.22071 W 73.23856


3.07. - 4.07.2012: Parque Nacional Canon del Chicamocha
N 6.78934 W 73.00418


4.07. - 5.07.2012: San Gil, Balneario El Condado
N 6.57083 W 73.10780


5.07. - 6.07.2012: Restaurant an der Straße nach Barichara
N 6.58387 W 73.15714


6.07. - 7.07.2012: Paipa, ITP Compleja Agua Termales
N 5.75748 W 73.10880