Reisefakten Honduras: Sicherheit, Kontrollen, Tanken, Einkaufen, Bargeld, Autofahren, Camping


Klaus, März 2012:


Sicherheit:

Uns ist persönlich nie etwas passiert, doch ist die "gefühlte" Gefahr hier gegenwärtiger als in den weiter nördlich gelegenen Ländern. Die Waffenpräsens und die Anzahl der Sicherheitskräfte ist sehr ausgeprägt. Die LKWs haben bewachte Beifahrer und wir konnten beispielsweise einen Coca-Cola-Lieferwagen beobachten, der während des Ausladens von zwei Sicherheitsleuten bewacht wurde. Häufig hatten wir in der Nacht bewaffnetes Personal in der Funktion von Nachtwächtern. Bei Einkaufszentren in den Großstädten patrollierten Männer mit Schrotflinten.

Polizei-, Militär- und Fruchtkontrollen:

Häufiger wurden wir von Polizeikontrollen angehalten und der Fahrer musste seinen Führerschein vorzeigen (lamenierte Farbkopie war stets ausreichend). Wir wurden immer per Handschlag begrüßt und verabschiedet. Die Beamten waren sehr freundlich - insbesondere wenn sie hörten, dass wir aus Deutschland kommen. Bei Militärkontrollen (seltener) mussten wir unsere Reisepässe vorzeigen (lamenierte schwarz/weiß Kopien waren ausreichend). An einer Schotterstraße zwischen La Ceiba und Trujillo wurde uns bei einer Militärkontrolle dringend abgeraten unterwegs zu übernachten, da es hier während der Palmölernte Nachts zu bewaffneten Ausschreitungen zwischen den gewerblichen Betreibern und der honduranischen Bevölkerung käme. Fruchtkontrollen gibt es um Trujillo an der Karibik: bei N 15.58196 W 86.32990, bei N 15.93954 W 85.90639 und bei N 15.76195 W 85.77412.

Versorung mit Diesel / Spritpreise:

Die Versorgung mit Tankstellen ist ausreichend. Die Preise beziehen sich stets auf eine Gallone und lagen am Anfang unserer drei Wochen Honduras zwischen 82 und 84 Lempira/Gallone (ca. 3,30 Euro/Gallone, entspricht ca. 0,88 Euro/Liter), am Ende zwischen 85 und 86 Lempira/Gallone (ca. 3,45 Euro/Gallone, entspricht ca. 0,92 Euro/Liter).

Einkaufen:

Wir haben Honduras als recht teuer empfunden! Einen sehr großen Wallmart gibt es in Tegucigalpa in der Mall Las Cascadas (N 14.07566 W 87.20072). In großen Städten findet man häufig größere Supermärkte des Wallmart-Konzerns "Maxi Bodega" beziehungsweise "Maxi Despensa" (ähnlich wie die "Bodega Aurera" in Mexiko, nur kleiner). Zum Beispiel in Choloma bei N 15.60333 W 87.95534 oder in San Pedro Sula bei N 15.55032 W 88.00210. Ansonsten gibt es viele kleine Geschäfte, die jedoch höhere Preise verlangen als die Supermärkte. Selten haben wir Spezialgeschäfte, wie Metzgereien oder Bäckereien gesehen, und wenn war das Angebot nicht attraktiv. Frisches Fleisch ist schwierig zu bekommen. In den kleinen Geschäften gibt es nur Gefriertruhen, die mit Huhn gefüllt sind. Frisches Fleisch haben wir ausschließlich im Supermarkt bekommen. Frisches Obst und Gemüse der Saison kauft man am besten von den kleinen Ständen am Straßenrand.

Eintrittsgelder:

Die Höhe der Eintrittsgelder richtet sich danach, ob man Honduraner oder Ausländer ist. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Preise für Ausländer generell in US-Dollar angegeben und um ein vielfaches höher sind, als für Inländer.

Versorgung mit Bargeld:

Bankautomaten gibt es zum Beispiel an den Ruinen von Copán, in den Einkaufszentren der Großstädte oder an Tankstellen. Viele Bankautomaten akzeptieren ausschließlich VISA-Karten. Mit der Maestro-Karte war es häufig schwierig. Problemlos konnten wir stets einen Betrag von 5.000 Lempira abheben (200 Euro). An einer Tankstelle ohne ATM hat man uns 5.000 Lempira bar auf unsere Kreditkarte ausgeszahlt.

Autofahren in Honduras:

Da wir im Vorfeld von anderen Reisenden häufig Berichte über korrupte Polizisten gelesen haben, sind wir in Honduras sehr vorsichtig gefahren und haben uns stets an die Geschwindigkeits- und Überholregeln gehalten. Dadurch waren wir erheblich langsamer unerwegs, als der fließende Verkehr. Es wurde jedoch nie aggressiv aufgefahren und wir sind auch nie angehupt worden. Stets wurde eine gute Gelegenheit abgewartet, um uns zu überholen. Die Hauptstraßen sind im Westen des Landes in einem recht guten Zustand, nur einige Bereiche weisen - teils tiefe - Schlaglöcher auf. In der Mitte und im Osten waren die Hauptstraßen jedoch schlechter - häufig mit plötzlich auftauchenden sehr tiefen Schlaglöchern oder mit Abbrüchen am Straßenrand. Sobald man von der Hauptstraße abfährt, muss man mit Schotterstraßen, Schlaglöchern und Auswaschungen rechnen. Die Durchfahrung von San Pedro Sula habe ich persönlich als recht stressig empfunden, während die Durchfahrung von Tegucigalpa auf einer mehrspurigen Straße recht einfach war.

Übernachtungs- und Campingplätze:

Es gibt keine klassische Camping-Infrastruktur in Honduras. Wir sind auch nie campenden Honduranern begegnet. In erschlossenen Nationalparks und an etlichen Sehenswürdigkeiten ist es häufig genauso möglich zu campen, wie an Balnearios und Hotels. Alle unsere Übernachtungsplätze in Honduras (mit Fotos, GPS-Daten, Preisen und Kommentaren) haben wir hier aufgeführt.


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