Panama-Stadt und der Panamakanal


Petra, 23. Juni 2012:

Ein erster Blick auf die Skyline von Panama-Stadt verschlägt mir den Atem. Der Anblick erinnert an große Städte in den USA. Moderne Wolkenkratzer bilden eine beeindruckende Kulisse, vor der sich viele Segelschiffe tummeln. Nein, mit so einem Anblick habe ich hier in Mittelamerika nicht mehr gerechnet. Beim Durchstöbern des Reiseführers erfahre ich, dass Panama-Stadt dank der freundlichen Finanzpolitik zu einer der größten Finanzmetropolen der Welt gehört. Neben dem Panama-Kanal ist der Bankensektor eine der wichtigsten Einnahmequellen des Landes. Von den zehn höchsten Gebäuden Lateinamerikas sind acht hier zu finden.

Aber bekannt ist Panama für seinen Kanal. In 1881 von den Franzosen angefangen, ab 1904 von den US-Amerikanern fortgeführt und 1914 fertiggestellt, verläuft der Kanal von Panama-Stadt am Pazifik quer durchs Land nach Colon am Atlantik. Dazu musste er auch durch Schiefer und Fels des Culebra-Bergrückens gegraben werden. Um nicht zu viel Erdmasse bewegen zu müssen, wurde die Fahrrinne "nur" bis auf 26 m üM ausgehoben. Trotzdem wurden ca. 200 Mio. Kubikmeter Erde bewegt. Um die Schiffe bei der Durchquerung auf die Fahrrinne zu heben, wurden diverse Schleusen eingebaut.

Die Einsparung im Transportweg sind von Panama-Stadt bis nach Europa ca. 8000 km, von der US-Ostküste nach Japan ca. 4800 km.


Grafik: www.planet-wissen.de
mehr Infos: www.wikipedia.org



Nach eineinhalb Jahren Reisen durch Mexiko und Mittelamerika beenden wir hier in Panama-Stadt ein weiteres Kapitel unserer Abenteuertour. Wir bringen unseren Expedi nach Colón, wo er auf einem Frachtschiff Richtung Kolumbien schippern wird. Wir steigen in Panama-Stadt in den Flieger nach Cartagena / Kolumbien und verlassen das uns so liebgewordene Mittelamerika.

Unser nächstes Abenteuer Südamerika wartet auf uns.

Adiós Centroamérica!



Hintergrund: Warum müssen wir unseren "Expedi" nach Südamerika verschiffen? Panama grenzt an Kolumbien, es besteht eine Landverbindung zwischen den beiden Staaten. Trotzdem kann man nicht von Panama nach Kolumbien mit dem Auto reisen oder umgekehrt. Es fehlen ca. 110 km Straße. Das berüchtigte Darien-Gap durchschneidet die Panamericana im Grenzgebiet. Es gibt keine Möglichkeit, mit einem Auto auf Pisten durchzukommen. Es handelt sich nicht nur um ein Sumpfgebiet, wo ständig Flüße überquert werden müssten, die Region ist auch fest in der Hand von Drogenkurieren. Es ist gesetzloses Gebiet, von einem Betreten wird dringend abgeraten. Die Regierungen von Panama und Kolumbien können für die Sicherheit dort nicht garantieren.

So bleibt einem nichts anderes übrig, als die sehr aufwändige und teure Verschiffung des Fahrzeuges zu organisieren. Da es zur Zeit noch keine Fähre gibt, muss das Auto auf einem Frachtschiff transportiert werden. Das Schiff benötigt gerade mal 18 Stunden für die Überfahrt, trotzdem hängen viele Reisende ein bis zwei Wochen fest, bis das Fahrzeug endlich ankommt und aus dem Zoll ausgelöst werden kann. Selber kann man nur mit dem Flugzeug oder mit einem Boot von Panama nach Kolumbien oder umgekehrt reisen.





(zum Vergrößern einfach auf die Fotos klicken)


Skyline von Panama-Stadt


Puente de Las Américas


Ein Wahrzeichen der Stadt: F&F Tower


Blick von unserem Hotelpool auf die ...


... Skyline von Panama-Stadt


Aussterbende Gattung - bunter Bus


Es ist sehr eng in der
Miraflores Schleuse im Panamakanal


Mehrere Schleusen heben die Schiffe auf 26m üM


...


Abschied I - unser Expedi auf dem Weg
in ein Frachtschiff nach Südamerika


Abschied II - wir verlassen Mittelamerika per Flieger!
Adiós - es war eine tolle Zeit hier!





Unsere Campingplätze in Panama:
(Genauere Infos zu den jeweiligen Campingplätzen siehe unter reisetipps/uebernachtungen.)


18.06. - 20.06.2012: Panama Stadt, Balboa Yachtclub


20.06. - 23.06.2012: Panama Stadt, Hotel El Parador
N 8.98719 W 79.52659