Die Negrita und der Göttervogel


Petra, 10. Mai 2012:

Die ältere Frau hat ganz offensichtlich große Schmerzen. Trotzdem macht sie weiter. Sie rutscht demütig auf ihren Knien den langen Kirchgang vom Eingangstor der großen Basilca de Nuestra Señora de Los Angeles bis zum Altar, wo ein Bildnis der Schutzpatronin Costa Ricas - die Negrita, die schwarze Madonna steht. Von ihr erhofft sie sich vielleicht die Genesung eines geliebten Menschen. Szenen wie diese sehen wir immer mal wieder hier in Zentralamerika. Sie bewegen mich zutiefst. Die Frömmigkeit, der tiefe Glaube an die Religion und die Hoffnung, die durch Gebete ihren Ausdruck finden, beeindrucken mich jedes Mal, wenn wir eine Kirche besichtigen. In der Basilika gibt es eine große Sammlung von Bitt- und Dankesgaben an die Negrita. Die Kirche in Cartago ist die wichtigste Pilgerstätte des Landes. Das imposante Innere ist mit viel Holz geschmackvoll gestaltet.

Aber das Valle Central - das Zentralal - hat viel mehr zu bieten. Nicht nur wesentlich angenehmere Temperaturen als in den Küstenregionen, auch schöne Bergstraßen, bunte Ochsenkarren, den höchsten Punkt der Panamericana am Cerro de la Muerte sowie den schon von den Maya und Azteken als Göttervogel verehrten Quetzal. Er gilt als der prächtigste Vogel und ist der Nationalvogel Guatemalas, wo sogar die Landeswährung nach ihm benannt wurde. Leider nur noch selten anzutreffen, aber hier oben versuchen wir unser Glück. Um sechs Uhr morgens wandern wir mit einem Führer los und siehe da - mehrere Quetzales fliegen umher, antworten auf den von unserem Führer ausgestoßenen Lockruf. Es ist ein einmaliges Erlebnis, diesen sagenumwobenen Vogel in freier Natur beobachten zu dürfen.



Hintergrund: Der Göttervogel Quetzal lebt ausschließlich in Mittelamerika vom Süden Mexikos bis nach Panama. Er ist nur noch selten anzutreffen, da sein Lebensraum immer mehr vernichtet wird. Er lebt in schwer zugänglichen Gerbirgswäldern in fast 3000 m Höhen.

Das Männchen kann bis zu 1 m lange wunderschöne Schwanzfedern bekommen. Diese galten zu Zeiten der Maya und Azteken als Zeichen höchster Macht und schmückten die Federkronen der damaligen Herrscher. Er wurde als Göttervogel verehrt. Sein Federkleid ist überwiegend schillernd grün, die Bauchpartie rot und der Schnabel gelb. (Quelle: costa rica, Reise-Know-How Verlag.)





(zum Vergrößern einfach auf die Fotos klicken)


Basilca de Nuestra Señora de Los Angeles in
Cartago, die wichtigste Pilgerstätte des Landes


Ruine der alten Pfarrkirche,
in dessen Inneren nun ein blühender Garten ist


Unterwegs zum ...


... Nationalpark Tapanti mit viel Regenwald ...


... es ist eine der regenreichsten Regionen des Landes


Wir wandern über Stock und Stein ...


... zum vom vielen Regen rot-braun gefärbten Fluß


Älteste erhaltene Kolonialkirche des Landes
von 1766 n. Chr. in Orosí


Der als Göttervogel verehrte Quetzal


Morgens früh suchen und sehen wir mehrere
von ihnen mit einem Führer


Das Quetzal-Weibchen ist weniger farbenfroh


Ein Quetzal-Männchen mit den imposanten
langen Schwanzfedern






Unsere Campingplätze in Costa Rica:
(Genauere Infos zu den jeweiligen Campingplätzen siehe unter reisetipps/uebernachtungen.)


4.05. - 6.05.2012: Nationalpark Tapantí,
neben dem Visitor Center, N 9.76026 W 83.78425


6.05. - 7.05.2012: Cerro de la Muerte,
Mirador de los Quetzales, N 9.64446 W 83.84980


7.05. - 9.05.2012: Dominical, Am Strand
N 9.25175 W 83.86456