Selva negra - im Schwarzwald und entlang des Nicaragua-Sees


Petra, 14. April 2012:

Die Hitze ist mörderisch, wir fliehen in höhere Regionen - wir fahren in den Schwarzwald. Im Jahre 1880 von Deutschen gegründet, befindet sich inmitten einer riesigen Kaffeeplantage ein Hotel mit vielen kleinen Schwarzwald-Häuschen, einem hübschen See, einem angrenzenden Regenwaldgebiet und einem Restaurant. Ach, was schmecken die Würstchen mit Sauerkraut und Kartoffelpüree gut - so fern der Heimat! Wir parken unseren Expedi dort für zwei Tage und genießen herrlich angelegte Wanderwege. Beobachten mal wieder Tukane und andere farbenprächtige Vögel - und schlafen auf 1300 m Höhe endlich mal wieder die Nächte durch.

Auf der Weiterfahrt macht uns unsere Straßenkarte das Leben unnötig schwer. Der Vulkan und dazugehörende Nationalpark Masaya befindet sich genau auf dem unteren Teil der Karte. Auf der einen Seite fehlen jedoch einige Straßen, dafür ist auf der Fortsetzungsseite der Vulkan an der falschen Stelle eingezeichnet. Da jegliche Beschilderung fehlt, irren wir einige Zeit umher. Endlich am Kraterrand angekommen, erwartet uns inmitten des Lavagesteins eine schwefelhaltige Wolke, die aus dem Inneren des Vulkans kommt. Zwar ein beeindruckendes Schauspiel, doch auch ziemlich anstrengend. Die Gase sind Übelkeit erregend, wir fliehen schnell von der Aussichtsplattform auf den nächsten Wanderweg und achten peinlich darauf, dass der Wind uns nicht wieder die Gase um die Nase wehen kann. Es ist ein Nationalpark, wie man ihn auch in den USA finden könnte - wunderschön angelegt!

Die hübsche Kolonialstadt Granada - 1524 n. Chr. von den Spaniern gegründet - hält uns in ihren Bann. Der Stadtkern ist klein und überschaubar, die Kathedrale prägt das Stadtbild. Der riesige Nicaragua-See im Hintergrund bildet mit seinen Vulkaninseln einen hübschen Abschluß. Nicht zuletzt die französische Bäckerei und die göttliche Eisdiele, die wir finden, machen den Tag beinahe vollkommen, wäre da nicht ... Ja wäre da nicht die Suche nach einem etwas kühleren Übernachtungsplatz. Von anderen Reisenden empfohlen suchen wir den Mirador an der Laguna Apoyo, der - warum auch - nicht ausgeschildert ist. Der Parkplatz dort oben erweist sich nicht unbedingt als toller Übernachtungsplatz, aber am späten Nachmittag fehlen die Alternativen. So genießen wir wenigstens eine schöne Aussicht auf die Laguna, Granada und den dahinter liegenden Nicaragua-See, bevor wir eine recht unruhige Nacht verbringen ...

Auf unserer ach so tollen Straßenkarte befindet sich eine Straße entlang des Meeres bis zu unserem letzten Ziel in Nicaragua. Da wir kleine Pisten abseits der Hauptverbindungsstraßen lieben, fahren wir ab. Doch bereits auf dem Stück, das noch als asphaltierte Straße eingezeichnet ist, müssen wir umdrehen. Die Piste ist zu extrem. Also fahren wir über die Panamericana und finden eine schöne Bucht in der Nähe von San Juan del Sur. Dort stehen wir das erste und einzige Mal in Nicaragua auf einem richtigen Campingplatz - und einem tollen obendrein. Direkt am Strand gelegen, bleiben wir gleich zwei Nächte, baden im erstaunlich kalten Pazifik (trotz dieser unglaublichen Hitze), bevor wir dem Land nach vier ereignisreichen Wochen den Rücken kehren.



Hintergrund: Polizeikontrollen in Nicaragua sind unter Reisenden gefürchtet. Korrupt, willkürlich und teuer - so hört man es von allen, die bereits das Land durchreist haben. Es ist der Grund, warum fast alle Reisenden so schnell wie möglich durchfahren. Doch auch in Nicaragua bleibt uns das Glück treu. Obwohl wir über die Osterfeiertage nicht weniger als 13 (!) Polizeikontrollen durchfahren, werden wir nur fünfmal angehalten und der Kontakt ist immer sehr freundlich. Einige Tage später auf der Weiterfahrt von Chinandega zum Nationalpark Masaya nehmen wir extra eine andere Strecke, wo wir trotzdem in zwei Polizeikontrollen geraten. Beide Male sind die Polizisten ausgesprochen nett und freundlich und erklären uns bereitwillig den Weg. Auf den letzten Kilometern der Panamericana werden wir von weiteren Kontrollen verschont!





(zum Vergrößern einfach auf die Fotos klicken)


Schüler-Prozession zu Karfreitag in Chinandega


Herzlich Willkommen im Schwarzwald!


Hübsch angelegt mit kleinem See ...


... Restaurant ...


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... und vielen Wanderwegen im dichten Regenwald ...


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Parque Nacional Volcán Masaya


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... mit dem aktiven Krater Santiago ...


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... und dem erloschenen Krater Masaya


Alter Markt in Masaya


Die Kathedrale von Granada
ist das Wahrzeichen der Stadt


Koloniale Prachtbauten ...


... mit herrlichen Innenhöfen


Der Stadtkern hat viel Charme ...


... mit der Flaniermeile Calle La Calzada ...


... Iglesia de Guadelupe ...


... Kathedrale ...


... Casa de los Leones ...


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... Pferdekutschen sind hier sehr beliebt ...


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... Klockenturm von La Merced


Handgearbeitete Hängematten ...


... im Centro Social Tio Antonio ...


... wo schwer vermittelbare Jugendliche
eine Arbeitsstelle finden.


Laguna de Apoyo am Nachmittag ...


... und im frühen Morgendunst


Abseits der Panamericana auf einsamer ...


... aber extremer Piste unterwegs.


Streckenkontrolle - es macht keinen Sinn,
wir kehren um ...


... wenigstens bringt uns dieser Abstecher
ein idyllisches Plätzchen für die Kaffeepause ein.


Interessanter Vogel unterwegs


Playa Majagua bei San Juan del Sur


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Unsere Campingplätze in Nicaragua:
(Genauere Infos zu den jeweiligen Campingplätzen siehe unter uebernachtungen.)


5.04. - 7.04.2012: Selva Negra, Hotel Selva Negra
N 13.00037 W 85.90876


10.04. - 11.04.2012: Parque Nacional Volcán Masaya
N 12.00312 W 86.14863


11.04. - 12.04.2012: Laguna de Apoyo, Catarina,
Centro Turistico "El Mirador", N 11.91337 W 86.06966


12.04. - 14.04.2012: San Juan del Sur, Playa Majagua,
Camping Matilda, N 11.29754 W 85.91471