Chinandega - Unter dem Mangobaum


Petra, 8. April 2012:

Das Thermometer klettert bis knapp an die 40°C Grenze. Wären wir nun am Meer, könnte ich mir dies zur Not ja noch gefallen lassen. Aber ich sitze in einem Büro und ARBEITE!! Für drei Wochen sind wir in der Partnerstadt Leverkusens - in Chinandega. Hier hatten wir im Vorfeld zu der gemeinnützigen und unabhängigen Organisation Chinantlan - www.chinantlan.org (auch auf deutsch) - Kontakte geknüpft, die von Leverkusen unterstützt wird.

Gedacht war, dass wir - in irgendeiner Art und Weise - für einige Zeit ehrenamtlich etwas arbeiten können. Gesagt, getan! Nun sitzen (eher schwitzen) wir hier - ich über einer Endlos-Excel Datei zur Errechnung von Kleinstkrediten, Klaus um das Erscheinungsbild der Organisation ein wenig aufzufrischen. Doch bei 40°C fällt es schwer, einen klaren Gedanken zu fassen. Da wir für unseren Expedi bei der Einreise nach Nicaragua nur 30 Tage Aufenthalt bekommen, können wir nicht so lange bleiben. Große Projekte können in der Kürze der Zeit also nicht angegangen werden. Aber der Aufenthalt verschafft uns einen wunderbaren Einblick in die Arbeit der Organisation, die sich um Jugendliche und Kinder kümmert, ökologische Landwirtschaft betreibt (Fruchtweine und -säfte) sowie Kleinstkredite vergibt.

Da alles ausnahmslos in Spanisch abläuft, ist dies obendrein für uns eine gute Gelegenheit, unser Spanisch weiter aufzufrischen. Was uns dann noch mehr zum Schwitzen bringt ... Wir lernen die Menschen und ihre Probleme vor Ort viel besser kennen und können für kurze Zeit in das hiesige Alltagsleben hineinschnuppern.

Eine Entschädigung für die schweißtreibende Arbeit bekommen wir auf unserem Übernachtungsplatz. Wir schlagen unser Quartier in unserem Expedi auf der eigenen Finca der Organisation auf. Hier steht Mangobaum neben Mangobaum, Bananenstauden, Papayabäume und Ananaspflanze wachsen im hinteren Teil. Es ist gerade Mangozeit. Täglich essen wir Mangos, kochen mit Mangos, garnieren unsere Salate mit Mangos - Mangos satt. Tagsüber werden in dem kleinen Produktionsgebäude von drei jungen Frauen Fruchtsäfte und -weine, sowie eine himmliche Mangomarmelade hergestellt. Nachts hören wir das Plumpsen der reifen Füchte, die vom Baum fallen. Herrlich süß und lecker - ein wahres Paradies für Mangoliebhaber!



Hintergrund: Nicaragua ist nach Haiti das zweitärmste Land Lateinamerikas. Nach jahrelanger Diktatur durch die Familie Somoza kommt es 1978 nach einem schweren Erdbeben durch die hungernde Bevölkerung zur Revolution. 1979 kommen die Sandinisten an die Macht, die Diktatur ist beendet. Geschwächt vom Bürgerkrieg wird es im Contra-Krieg in den 1980er zum Spielball zwischen den USA und der Sowjetunion. In den 1990er Jahren kommt es zu politischen Wechselspielen zwischen den Sandinisten und der Opposition. Korruption ist allgegenwärtig, die jeweiligen Präsidenten häufen während ihrer Regierungszeit ein Vermögen an, während das Land nur langsam auf die Füße kommt. Inzwischen fließen viele Hilfsgelder aus allen Teilen der Welt ins Land. Dies hat leider zur Folge, dass die Menschen einfach nur die Hand aufhalten und von Fremden erwarten, dass sie ihnen Geld geben.





(zum Vergrößern einfach auf die Fotos klicken)


Auf dem Weg nach Chinandega ...


... Chickenbus


Von Leverkusen in die Partnerstadt Chinandega mit dem Auto,
das Team Chinantlan und wir freuen uns auf drei spannende Wochen!


Arbeiten bei der Asociación Chinantlan ist angesagt ...


... bei 40°C fällt es schon ziemlich schwer!


Klaus bei seiner ersten spanischen Präsentation!


In den Räumlichkeiten werden auch die Produkte
aus der eigenen ökologischen Landwirtschaft verkauft.


Ein Projekt für Jugendliche wird von
der Leverkusenerin Leonie und ...


... der Psychologin Evelyn vorbereitet.


Jugendprojekte ...


... mit Gruppenarbeit -
ein Schwerpunkt der Organisation


Drei Wochen stehen wir auf der eigenen Finca
unter und zwischen Mangobäumen ...


Blumenpracht auf der Finca


... die Wochenenden sind Waschtage!


Wir adoptieren kurzerhand "Struppi"
während unseres Aufenthaltes in Chinandega


Die köstlich süßen Mangos
werden auf der Finca ...


... in Handarbeit zu Fruchtsäften und ...


... Fruchtweinen hergestellt.


...


Leda - die gute Seele - bekocht uns jede Mittagspause ...


... die wir bei Javier und Maribel verbringen dürfen!


Zum Abschied gibt es neben Mangowein und -marmelade
als Erinnerung einen Aufkleber von Maribel ...


... und ein gebasteltes Präsent von den Kindern
und Evelyn und Leonie!


Vielen Dank an alle, es war eine sehr interessante Zeit in Chinandega!




Unsere Campingplätze in Nicaragua:
(Genauere Infos zu den jeweiligen Campingplätzen siehe unter uebernachtungen.)


17.03. - 18.03.2012: Sumoto, Centro Turistico Mirador
N 13.48474 W 86.58673,


18.03. - 19.03.2012: Corinto bei Chinandega,
Parkplatz Restaurant España, N 12.52751 W 87.20253


19.03. - 5.04. und 7.04. - 10.04.2012:
Chinandega, Finca Chinantlan