Honduras - Beschwerlicher Weg ins deutsche Haus


Petra, 18. März 2012:

Wir kommen - natürlich wie immer in den letzten Wochen bei Regen - an die Karibik. Doch von schönen Sandstränden keine Spur. In Omoa ist der Strand weggespült, der Ort ist trostlos und wenig einladend. Nur das alte Fort San Fernando - im 18. Jahrhundert als Schutz gegen die Piraten erbaut, muss ich mir natürlich anschauen. Zu sehr fasziniert es mich immer wieder, noch einen letzten Hauch vom Fluch der Karibik zu spüren.

Nach zwei Tagen zieht es uns auch schon weiter. Auf der Karte entdecken wir eine kleine Straße entlang des Meeres, also nichts wie los. Unterwegs führt uns die Piste entlang einfachster Häuser und Lehmhütten, die Menschen schauen uns verwundert an, winken dann aber freundlich zurück. Hier ist die Zeit mal wieder stehen geblieben. Wir finden einen idyllischen Platz für unsere Kaffeepause direkt am Meer. Wie herrlich! Weiter geht die Fahrt - bis - ja bis sie eben nicht mehr weitergeht. Die Frau am Straßenrand winkt uns in die andere Straße: Dort entlang! Wir schauen voraus und fragen noch einmal nach: Dort entlang? Sí, sí!

Nach wenigen Metern hört sie auf, die Straße. Nun steige ich aus und frage den Señor, der dort vor seinem Haus sitzt. Er zeigt auf eine hohe Abrißkante und erklärt uns, dass seit der letzten Regenzeit die Straße abgebrochen und hier unterbrochen ist. Es gibt keine Verbindung weiter! Zu Trujillo - unserem heutigen Ziel - trennen uns nur noch 16 km. Nein, man kann wirklich nicht mit dem Auto weiter, es ist unmöglich! Wir drehen und fahren - was bleibt uns anderes übrig - wieder zurück. Doch es sind 34 km hin und nun wieder 34 km zurück auf schlechter Piste. So vergeht die Zeit und am Nachmittag erst kommen wir wieder auf die Hauptverbindungsstraße.

Die Dämmerung beginnt sehr früh hier in Zentralamerika und dann wird es innerhalb von wenigen Minuten dunkel. Und Trujillo ist noch weit ... Doch statt nun auf der Hauptverbindungsstraße Gas geben zu können, müssen wir riesigen kraterförmigen Schlaglöchern ausweichen. Langsames Fahren ist absolut angebracht, wollen wir uns nicht unseren Expedi ruinieren. In Honduras erleben wir die schlechtesten Hauptverbindungsstraßen unserer bisherigen Reise. In die Schlaglöcher könnte man locker einen alten VW-Käfer stecken ...

Wir entscheiden uns für eine Parallelstraße - als Hauptstraße auf der Karte gekennzeichnet, die jedoch nach der Hälfte von Asphalt in Sandpiste übergeht. Bei einer Militärkontrolle fragen wir, ob es hier sicher ist und man irgendwo übernachten könnte. Nein, teilt uns der Soldat mit, hier ist es sehr gefährlich in der Nacht, wir sollen auf jeden Fall weiter bis Trujillo. Doch der Weg ist noch weit und die Sonne schon sehr tief. Klaus brettert über die Sandpiste, alle Schlaglöcher ignorierend und bei einbrechender Dämmerung erreichen wir endlich den Ort. Wir wissen immer noch nicht, wo wir die Nacht bleiben werden, da taucht es auf am Straßenrand: Casa Alemania. Wir finden ein paradisiesches Plätzchen direkt am kilometerlangen traumhaften Karibikstrand bei Gunther, der hier mit seiner honduranischen Ehefrau seit sieben Jahren sein Hotel betreibt. Wir stehen für die nächste Woche neben zwei Hamburgern in ihrem Mercedes-Campingbus auf dem grasbewachsenen Parkplatz mit Meerblick und lassen uns das eiskalt servierte Bier schmecken. Was für eine Fahrt!





(zum Vergrößern einfach auf die Fotos klicken)


Fortaleza San Fernando ...


... in Omoa an der Karibik.


Im 18. Jhd. zum Schutz gegen britische Piraten
erbaut - nur britische ??


Alte Kirche ...


... in Omoa ...


... auch heute noch ein kleines Fischerdorf.


Jardín Botánico Lancetilla ...


...


Auf staubiger Piste vorbei an kleinen
Hütten entlang der Karibik ...


... hier scheint die Zeit stehen geblieben zu sein.


Traumhafter Platz für unsere Kaffeepause ...


... doch leider geht es nicht weiter,
die Straße (die obere) ist weggebrochen.


Wir haben gut lachen,
eine Woche im "deutschen Haus" mit Pool ...


... und kilometerlangem ...


... Karibikstrand ...


... da lacht nicht nur die Sonne!


Auch das ist Honduras, armselige Behausung
für 5 Personen gleich neben unserem Stellplatz


Abschied von der Karibikküste und
Weiterfahrt Richtung Süden ...


... durch die grünen Berge ...


... auf mal wieder sehr rauer Piste,
aber wir sind nicht die Einzigen.


Die Schule ist aus!


Und noch mehr Gegenverkehr!


Man kann alles verwerten,
Schaukel aus alten Autoreifen!


Blick auf die Hauptstadt Tegucigalpa
vom idyllischen Bergdorf ...


... Santa Lucia ...


...


...


...


Immer wieder sehen wir Steinöfen im Garten


Man lebt hauptsächlich von
der Landwirtschaft ...


... und dem Zuckerrohr


Im Süden ändert sich die Landschaft dramatisch:
vom überbordenden Grün hin zu trockener Vegetation.






Unsere Campingplätze in Honduras:
(Genauere Infos zu den jeweiligen Campingplätzen siehe unter uebernachtungen.)


5.03. - 8.03.2012: Omoa, Roli's Place
N 15.77794 W 88.04447


8.03. - 9.03.2012: Tela, Jardín Botánico Lancetilla
N 15.74042 W 87.4573


9.03. - 14.03.2012: Trujillo, Casa Alemania
N 15.92435 W 85.94542


14.03. - 15.03.2012: Juticalpa, Hotel La Hacienda
N 14.67869 W 86.20642


15.03. - 16.03.2012: Valle de Angeles,
Freizeitpark El Florida, N 14.15322 W 87.04798


16.03. - 17.03.2012: Danli, Villa Alejandra
N 14.02333 W 86.61102