Guatemala - abseits der Hauptverkehrsstraße


Petra, 25. Februar 2012:

Nach einer ruhigen Nacht steige ich am Morgen aus unserem Expedi und mir gegenüber steht ein Mann mit ungehängtem Gewehr und dickem Munitionsgürtel. Ich lache ihn an und wünsche ihm einen guten Morgen, den er lächelnd erwidert. Wären wir im letzten Jahr nicht bereits für zwei Wochen in Guatemala gewesen, wäre ich nun wohl vor Schreck in Ohnmacht gefallen. So aber weiß ich, dass er zu den zwei LKWs gehört, die ebenfalls auf dem gleichen Parkplatz stehen wie wir. Da es vor Jahren erhebliche Sicherheitsprobleme hier gab, greifen die Menschen inzwischen zur Selbsthilfe. In fast jedem LKW sitzt ein bewaffneter Beifahrer, der Auto und Ladung bewacht. Die Polizei hat ihre Präsens erhöht, Touristenziele werden rund um die Uhr bewacht.

Wir stehen an den Grutas de Lanquín. Die Fahrt hierhin liest sich auf der Landkarte recht entspannt. Keine 200 km sind zu fahren über Hauptverbindungsstraße und danach - laut Karte - auf einer Carretera Principal - einer Hauptstraße. Wir rechnen mit einem Schnitt von 50 km/h, also vier Stunden bis zur Höhle. Gemütlich fahren wir am Morgen los. Über siebeneinhalb (!) Stunden später kommen wir völlig entkräftet an.

Die Straßenverhältnisse entsprechen nicht unseren Standards. Bei einer "Hauptstraße" darf man nicht automatisch an eine geteerte, gut befahrbare Straße denken. Das Gegenteil ist häufig der Fall. Trotzdem genießen wir die Fahrt, die uns später einspurig durch die Berge über holprige Piste entlang vieler kleiner Dörfer führt. Das Panorama ist atemberaubend. Wir winken den Menschen aus unseren offenen Fenstern fröhlich zu und lachen sie freundlich an.

Die Bevölkerung in den winzigen Bergdörfern führt ein hartes Leben. Das wenige Land, das sie besitzen, wird in oft schwieriger Hanglage bearbeitet, Feuerholz muss oft kilometerweit hergeholt werden. Wir sehen junge Burschen, aber auch alte Männer, die schwere Holzbündel auf ihrem Rücken über viele km bis nach Hause tragen. Alte Frauen, die schwere Lasten schleppen, Frauen, die ihre Wäsche am Fluß waschen und ärmliche Behausungen am Wegesrand. Und trotzdem - ein Lächeln oder herzliches Lachen und Winken ist häufig die Antwort. Bei Straßenarbeiten zwischendurch kommen die Bauarbeiter ans Fenster und man hält ein kleines Schwätzchen. Händeschüttelnd verabschieden sie sich nach kurzer Zeit wieder.

Es sind nur kleine Gesten und kurze Momente, die aber die Fahrt abseits der Hauptverkehrsstraße für uns immer wieder so reizvoll machen.





(zum Vergrößern einfach auf die Fotos klicken)


Mitten im dichten Dschungel ...


... ragen die steilen Pyramiden
von Tikal in die Höhe


Gran Plaza - politisches und kultisches Zentrum


...


Riesige Ceiba - Kapokbaum ...


... inmitten des 576 km² großen
Parque Nacional Tikal


Hier turnen nicht nur die Affen über unseren Köpfen,
sitzen die Regenbogen-Tukane in den Baumwipfeln,
sondern auch dieser gemütliche Vertreter
bahnt sich seinen Weg ...


... ebenso wie der herrlich schimmernde Pfauentruthahn.


Abseits der Hauptverkehrsstraße ...


... vorbei an kleinen Bergdörfern ...


... auf extrem steilen und ...


... abenteuerlichen Pfaden ...


... entlang schöner Panoramastrecken ...


... bis zu den Grutas de Lanquín,
wo am Abend die Fledermäuse zu
Hunderten die Höhle verlassen.


In tropischer Hitze wandern wir ...


... entlang verschlungener Pfade bis zum ...


... Mirador, dem Aussichtspunkt in
Semuc Champey - ...


... dem großartigsten Naturwunder Guatemalas.


Da freut er sich auf ein kühles Bad ...


... in den türkis- und smaragdgrünen Wasserbecken.


Abhängen in "Bruno´s Marina" in Rio Dulce


Lancha-Tour durch den Rio Dulce,
der vom Lago Izabal in das karibische Meer mündet.


Vorbei am Castillo de San Felipe ...


... immer wieder sieht man unterwegs kleine Marinas,
der Rio Dulce gilt als sicherer Liegeplatz zur Hurrikan-Zeit.


Isla de pajaros - die Vogelinsel ...


... unterwegs waschen Frauen die Wäsche am Fluß ...


... man sieht einfache Hütten ...


... und die Einheimischen paddeln im Einbaum.


Karibik-Strand in Livingston ...


... wo kein Schwein ist - wirklich kein Schwein?


Ein Hauch von Karneval ...


... in Rio Dulce!


Besichtigung des Castillo de San Felipe ...


... das im 16. Jh. gegen britische Piraten erbaut wurde:
Der Fluch der Karibik liegt noch in der Luft!


Aqua Caliente - baden im kalten Wasser mit
heißem Wasserfall von oben!


Traumhafter Stellplatz ...


... am Lago de Izabal ...


... wo ich aus der Not eine Tugend mache und
mein erstes Brot backe - mmmhhh - lecker !!


Die Ausgrabungsstätte Quiriguá besticht ...


... durch ihre fantastisch erhaltenen Stelen ...


... mit kunstvollen und ...


... filigranen Darstellungen ...


... die Jahrhunderte überdauerten ...


...


Achtung - Chiquita-Bananen kreuzen die Fahrbahn!






Unsere Campingplätze in Guatemala:
(Genauere Infos zu den jeweiligen Campingplätzen siehe unter uebernachtungen.)


9.02. - 11.02.2012: Tikal, Campingplatz
N 17.22481 W 89.61034


11.02. - 14.02.2012: Poptún, Finca Ixobel
N 16.30397 W 89.42164


14.02. - 15.02.2012: Grutas de Lanquin
N 15.58024 W 89.99047


15.02. - 16.02.2012: Monumento Natural Semuc Champey
N 15.53658 W 89.95493


16.02. - 22.02.2012: Rio Dulce, Bruno's Hotel
N 15.65943 W 89.00210


22.02. - 24.02.2012: Lago de Izabal, Finca El Paraiso
N 15.57170 W 89.19646


24.02. - 25.02.2012: Ruinas Quiriguá
N 15.27374 W 89.04192