Durch die Kolonialstädte des zentralen Hochlandes


Petra, 15. Oktober 2011:

Auf unserer Strecke von Ost nach West queren wir den geografischen "Mittelpunkt" Mexikos. Entlang der Route durch das zentrale Hochland liegen u. a. die Kolonialstädte Querétaro, San Miguel de Allende, Guanajuato sowie Zacatecas, allesamt gehören sie zum UNESCO Weltkulturerbe.

Alle Städte haben maßgeblich die Geschichte Mexikos bestimmt, sei es bei der Ausbeutung der Silbervorkommen durch die Spanier oder bei der mexikanischen Unabhängigkeitsbewegung oder Revolution. Wir wandeln durch herrlich hergerichtete Zeitzeugen der langen, abwechslungsreichen Geschichte Mexikos:



Hintergrund: Die Spanische Kolonialherrschaft beginnt 1517 n. Chr. mit der Entdeckung der Halbinsel Yucatán durch spanische Seefahrer. Zwei Jahre später geht der Eroberer Hernán Cortés in der Nähe des heutigen Veracruz mit seinen Schiffen vor Anker und beginnt die Niederschlagung der Azteken. 1521 n. Chr. wird der letzte Aztekenkönig Moctezuma II. besiegt. Kurz darauf kommen die ersten Franziskaner-Mönche ins Land und starten die Missionierung der Urbevölkerung. Später kommen auch Dominikaner, Augustiner und Jesuiten dazu.

Für Stadtgründungen durch die Spanier werden häufig alte Indianersiedlungen oder religiöse Städte benutzt. Die Tempel dienen als Steinbruch bei der Errichtung der neuen Stadt. Alle Stadtgründungen werden nach dem gleichen Vorbild als geometrisches Schachbrett angelegt. Im Zentrum gibt es eine Plaza - umringt von Bauwerken der weltlichen und kirchlichen Macht: die (meist) große Kathedrale und der Gouverneurspalast. In den Straßenblocks sind meist nur einstöckige Häuser in den engen Straßen zu finden.

Durch die Missionierung entstehen unzählige Kirchen, Kathedralen sowie Klöster. Die Pracht der Kirchenbauten ist unbeschreiblich. Die Indígenas - Urbevölkerung - wird gnadenlos ausgebeutet. Reiche Silbervorkommen sowie landwirtschaftliche Güter (Kaffee, Schokolade, Sisal, Zucker u. a.) bringen der spanischen Krone und den spanischen Einwanderen ein gutes Einkommen.

Mit der mexikanischen Unabhängigkeitsbewegung neigt sich die spanische Kolonialherrschaft dem Ende entgegen, 1821 n. Chr. wird die mexikanische Unabhängigkeitsurkunde unterzeichnet. Aber erst 1836 n. Chr. wird die Unabhängigkeit von Spanien anerkannt.




Unser erstes Ziel ist die 1531 n. Chr. gegründete Stadt Querétaro. Sie ist eine der geschichtsträchtigsten Städte des Landes, u. a. begann hier 1810 n. Chr. der mexikanische Unabhängigkeitskampf.


(zum Vergrößern einfach auf die Fotos klicken)


Wahrzeichen von Querétero -
das 1280 m lange Aquädukt


Blick auf eine der zahlreichen Kirchen


Fantastische Innenhöfe ...


... sind Teil des spanischen Baustils.


Denkmal ...


... an schmalen, blumenbewachsenen Gassen.


In San Miguel de Allende treffen wir endlich mal wieder andere Reisende. Die Stadt lädt zum Verweilen ein, so bleiben auch wir eine Woche hängen. Das ist natürlich nichts im Vergleich zu Joachim und Bärbel aus dem Schwabenland, die hier bereits seit 2,5 Jahren sind oder Doris und Günther aus der Schweiz, denen es seit April so gut gefällt. Die Stadt bietet aber auch eine Unmenge an Möglichkeiten zum Freizeitvertreib, zum Besichtigen, zum Bummeln oder zum nett Essen gehen. Das Klima ist hier - auf 1900 m Höhe - wunderbar, wenngleich es in der Nacht bereits recht kühl wird. Aber tagsüber lacht die Sonne, was will man mehr? Hier haben sich viele US-Amerikaner niedergelassen, man spricht englisch, viele Künstler sind dort anzutreffen. Die Stadt versprüht ein wunderbares Flair - ja, ich kann gut verstehen, dass man dem Charme dieser Stadt verfällt:


Gotisch anmutende Kirche und
Wahrzeichen von San Miguel de Allende


... herrlicher Blick auf die zwei
Stadtbild prägenden Kirchen.

Mexikanischer Adler im Kampf gegen die Schlange


... Kaffeepause ...


... warme Erdtöne, wohin das Auge schaut ...


... Sightseeing macht hungrig ...


... tolle Häuserfasaden ...


...


...


Kathrina - ob sie einen weiteren Tod sterben muss,
bis sie als Souvenir in Deutschland ankommt?


Warme Tage, aber kalte Nächte ...
wärmendes Lagerfeuer am Abend mit Günther, Doris, Bärbel, Joachim, mir und Klaus!


Guanajuato erreichen wir bei Regen und verhangenem Himmel. Wir finden einen Campingplatz mit herrlichem Ausblick auf die an den Berghängen eingezwängte Stadt mit den vielen bunten Häuserfassaden. Die Stadt besticht durch die vielen engen Gassen, der Straßenverkehr wird aus Platzmangel durch Tunnel im ausgetrockneten Flußlauf unter der Stadt hindurch geführt. Statt einer großen zentralen Plaza findet man viele kleine Plätze, die zum Verweilen einladen. Guanajuato ist die älteste und (damals) ergiebigste Silberstadt Mexikos.


Unterwegs nach Guanajuato:
Außergewöhnliche Wandbemalungen ...


... in der Klosterkirche Atotonilco.


Dolores Hidalgo - die "Wiege der nationalen Freiheit"
Hier begann am 16. September 1810 die mexikanische
Unabhängigkeitsbewegung durch Miguel Hidalgo
mit dem "Schrei von Dolores"


Ein ungewöhnliches Museum -
Mumienmuseum in Guanajuato


Die Stadt besticht durch ihre Hanglage,
den engen Gassen und ...


... den vielen Tunneln, durch die der
Verkehr durch einen ehemaligen Flußlauf geführt wird.


Es gibt viele kleine Plätze, ...


...


... die zum Verweilen einladen.


Kirchen und ...


... enge Gassen ...


... und das Theater Juarez.


Ausblick am Abend auf Guanajuato von unserem Expedi


Zacatecas war - neben Guanajuato - die Stadt mit den ergiebigsten Silberminen. Sie gilt als einer der schönsten Kolonialstädte Mexikos. Noch heute wandert man über Kopfsteinpflaster vorbei an prunkvollen herrschaftlichen Kolonialbauten. Viele Gebäude wurden mit rosafarbenen Stein gebaut, was der Stadt einen gewissen Charme verleiht.


Kathedrale mit prunkvoll gearbeiteter Fassade ...


... herrschaftliche Kolonialbauten zeugen vom ...


... ehemaligen Reichtum der Stadt ...


... frühere Markthalle mit gusseisernern Verzierungen ...


... Theater Calderon ...


... durch Spenden der Silberbarone wurden
viele Kirchen ...


... und riesige Klöster in der Stadt gebaut ...


... die heute teils verfallen sind.


In der ehemaligen Stierkampfarena befindet sich das
5-Sterne-Hotel Quinta Real mit Blick auf das alte Aquädukt


Auf der Weiterreise an die Pazifikküste wissen wir mal wieder nicht, wo wir die Nacht unterkommen werden. Und gerade dann, wenn wir keine Idee haben, finden wir oft die herrlichsten Plätze. So auch dieses Mal, wir stehen idyllisch im duftenden Pinienwald in einem mexikanischen Naturschutzgebiet, in der Nähe weiden einige Hirsche.

Am nächsten Tag fahren wir auf kurvenreicher Strecke entlang des "Rückgrats des Teufels" durch eindrucksvolle Felsformationen mit fantastischen Panoramaausblicken. Ein schöner (vorläufiger) Abschied aus dem zentralen Hochland von Mexiko!


Da hat er gut lachen,
wieder mal ein unverhofft herrlicher ...


... Übernachtungsplatz mit netter Gesellschaft


Entlang des "Rückgrat des Teufels" ...


... kurvenreich durch eindrucksvolle Felsformationen ...


... mit fantastischen Panoramaausblicken!






Unsere Campingplätze in Mexico:
(Genauere Infos zu den jeweiligen Campingplätzen siehe unter uebernachtungen.)


27.09. - 30.09.2011 sowie 02.10. - 03.10.2011:
Querétaro, Hotel Flamingo Inn
20,58200 N, 100,39923 W


03.10. - 11.10.2011: San Miguel RV Park
20,90716 N, 100,74915 W


11.10. - 13.10.2011: Guanajuato, Morrill Trailer Park
21,02489 N, 101,25247 W


13.10. - 15.10.2011: Zacatecas, Servicio Morelos Trailer Park
22,86194 N, 102,62351 W


15.10. - 16.10.2011: MEX40 zwischen Durango und El Salto,
Parque El Tecuan 23,90456 N, 105,02904 W