Durch den Regenwald von Chiapas - im Süden Mexikos


Petra, 14. Juli 2011:

Nun befahren wir sie auch endlich - die Panamericana - die Traumstraße vieler Abenteuerer! Eine der legendären Straßen dieser Welt, sie führt von Alaska bis Feuerland! Auf unserer Rundtour durch Chiapas folgen wir ihrem geschwungenen Lauf mit spektakulären Ausblicken auf die Berge von Südmexiko. Hier findet man noch die letzten Nebelwälder Mexikos, die wir natürlich auch befahren möchten. In unserem Straßenatlas eingezeichnet ist eine ca. 30 km lange "asphaltierte" Straße bis hinein ins Reserva de la Biósfera El Triunfo. Na, dann mal hinauf!

Recht schnell hört der Asphalt auf, eine Schotterpiste führt uns weiter hinauf. Waren wir zu Beginn unserer Abenteuertour vor einem Jahr noch Greenhorns in Bezug auf das Off-Road fahren, so kann uns heute eine Piste schon lange nicht mehr schocken. Dachten wir! Die Straße wird schlechter und schlechter, während wir uns in die Höhe schrauben. Eine Fahrspur, so ausgewaschen und mit tiefen Rinnen und Schlaglöchern versehen, so schlimm hatten wir es bis dato noch nicht. Vierradbetrieb und die Untersetzung werden eingeschaltet. Klaus steigt hin und wieder aus, um die ideale Fahrspur zu erkunden, bevor er sich in Schrittgeschwindigkeit durch den Regenwald weiter hinauf tastet. Da hier oben nur wenige Menschen leben, müssen wir wenigstens nicht mit Gegenverkehr rechnen. Mehr als zwei bis drei Autos fahren hier täglich nicht hoch. Trotz dichtem Bewuchs zu beiden Seiten haben wir immer vor Augen, dass es direkt neben der Spur auf der einen Seite direkt in die Tiefe stürzt.

Anfangs finde ich es mal wieder einfach nur aufregend. Schließlich sind wir ja auf Abenteuertour und nicht auf Schlappitour. Aber so nach zwei Stunden wäre ich doch froh, wenn es wengistens etwas besser würde. Es liegt aber immer noch ein langer Weg vor uns ... Es ist Regenzeit, zu allem Überfluß zieht ein Gewitter auf und es beginnt zu regnen. Nun werde ich doch sehr nervös, habe etwas Sorge, ob wir nicht abrutschen. Nein, nein, das wird nicht passieren - versichert mir Klaus.

Nach knapp drei Stunden liegt ein Baumstamm quer über der Straße, zu niedrig für unseren Expedi zum Durchfahren. Erleichtert atmen wir auf! Die Fahrt hat ein Ende, wenn auch nicht das geplante, aber das ist uns nun ganz egal.

Wir fragen beim nächsten Dorf, ob wir neben der Straße stehen und übernachten dürfen, ob es sicher ist. Ja ja, wird uns versichert. Es ist sicher, weil wir hier wohnen. Kurz darauf kommt noch der Padrone des Dorfes vorbei und versichert uns noch einmal, dass es sicher ist. Er zeigt mir noch riesige Wasserfälle, die durch den Regenwald rauschen und erzählt von den vielen Vögeln, die es hier gibt. Zu Fuß wären es nur noch 2,5 Stunden bis oben - ach ja, ich glaube, wir haben heute schon genug erlebt. Vielleicht mañana - sage ich ihm.

Am Morgen kommt er noch einmal vorbei. Schade, dass wir schon fahren wollen, aber vor uns liegt die gleiche Strecke ja noch einmal hinunter. Er bringt uns zum Abschied noch zwei Camote und einen Kürbis. Wir sind fast beschämt, machen die Menschen auf uns doch einen extrem ärmlichen Eindruck, als hätten sie gerade genug für sich selbst zu Essen. So viel Herzlichkeit und Freundlichkeit, dieser Abstecher wird für uns auch dadurch unvergesslich bleiben.



Hintergrund: Das ärmliche Leben der Indígenas in Chiapas
Die Indígenas - die Nachfahren der Ureinwohner Mesoamerikas - führen zumeist ein extrem ärmliches Leben. Das fruchtbare und gute Land gehört überwiegend einigen wenigen Reichen. Die Indígenas wurden vor Jahren enteignet und bekamen nur schwer zugängliches Land zugeteilt. Häufig zu wenig, um die Großfamilien versorgen zu können. Dadurch sind viele gezwungen, sich als Tagelöhner und Wanderarbeiter zu verdingen und oft zu extrem schlechten Bedingungen. Die Mädchen müssen schon früh ihren Müttern im Haus helfen und auf die kleineren Geschwister aufpassen, während die Jungen den Vätern auf dem Feld helfen müssen. Der Schulbesuch kann da schon einmal zu kurz kommen.

Die Familie und die Dorfgemeinschaft sind der Lebensmittelpunkt. Die Dorfältesten bestimmen, was Gesetz ist. Viele Riten der alten Völker wurden in die christliche Religion übernommen und vermischt. Viele Dörfer haben ihre eigenen Trachten, die von den Frauen, mancherorts auch von den Männern, noch heute täglich getragen werden.





(zum Vergrößern einfach auf die Fotos klicken)


Bootstour durch den engen ...


... Sumidero Canyon ...


... vorbei an großen und ...


... ganz kleinen, gerade geschlüpften Krokodile.


Wanderung durch den ...


... Nationalpark Aqua Cero.


Ups - ist der Weg bereits beendet?


Nein, wir gehen die "Umleitung" ...


... bis zu den kleinen Wasserfällen -


Geschafft!


The way life should be ...
so schön kann das Leben sein am Pazifik!


Regenzeit ...


... in Mexiko!


Hinauf in und durch ...


... den Regenwald ...


... auf unglaublicher Piste ...


... ein Highlight unserer Tour!


Die Berge und Regenwälder von Chiapas ...


... dort oben in diesem Dorf haben wir übernachtet.


Bananen-Ernte!


Lago Montebello


Die Wasserfälle von ...


... Chiflón ...


... wo wir diesen herrlichen Zeitgenossen sehen.


Jörg und Ingrid, mit denen wir
die nächsten zwei Wochen gemeinsam reisen.


Lagunas de Colon,
wieder ein herrliches Gebiet,
das wir durch Zufall finden ...


... da fehlt die Dusche nicht.


6 Stunden dauert der Ausbau und die Reparatur
unserer Heizung, glücklicherweise hilft
Jörg mit Rat und Tat!!






Unsere Campingplätze in Mexico:


01.07. - 02.07.2011: Hotel La Hacienda, Tuxtla Gutiérrez


02.07. - 04.07.2011: Hogar Infantil, Ocozocoautla


04.07. - 08.07.2011: Jose`s Camping Cabañas, Puerto Arista
(Sloppy Joe)


08.07. - 09.07.2011: Res. de la Biósfera El Triunfo
N15,43409 / W92,64866


09.07. - 12.07.2011: Ejido Cristóbal Colón, Lagunas de Colón
N15,82631 / W91,89683


20.07. - 21.07.2011: Cascadas de Chiflón
N16,18692 W92,27593


21.07. - 24.07.2011: Am Wasserpool im Wald, Lagunas de Colón
N15,83009 / W94,88733