Goldener Herbst in den Südstaaten
Arizona, New Mexico, Texas, Louisiana und Mississippi


Klaus, 22. November 2010:

Wir erleben jetzt wohl wirklich die letzten warmen Tage des Jahres 2010. Es ist der 22. November und das Thermometer klettert im Laufe des Tages bis auf 24 Grad. Noch drei Tagen und wir haben Thanksgiving und damit den wichtigsten Feiertag in den USA - und laut Wetterbericht soll uns dann ein Tiefdruckgebiet erreichen und Regen sowie einstellige Grade mit sich bringen. Naja, wir lassen uns mal überraschen. Wie oft dachten wir in den letzten Wochen schon, wir müssten uns nun endgültig auf kaltes Wetter einstellen.

Doch ganz im Gegenteil: Hier im Süden kommen wir mal wieder richtig ins schwitzen. Aber das nicht nur wegen der hohen Temperaturen, sondern vor allen Dingen, weil wir ständig die Wanderschuhen binden, um mit qualmenden Socken bergauf, bergab unsere Meilen zurückzulegen.

Drei absolute Wanderhighlights liegen mit dem Chiricahua National Monument, dem White Sands National Monument und dem Guadalupe Mountains National Park vor uns.

Wie Orgelpfeifen stehen die bizarren Felsskulpturen im Chiricahua National Monument in der Landschaft - eingebettet zwischen saftig grünen und für uns nach langem Wüstenauftenhalt noch mal so verlockenden Wäldern. Vielleicht braucht es eine Wanderung zwischen Felsformationen mit so phantasievollen Namen wie "Balancing Rock", "Walking Duck" und "The Kiss", um gemeinsam die Route für die Fortsetzung unserer Abenteuertour in 2011 zu planen. Wir schmeißen unsere bisherigen Pläne über Bord und fahren dann im nächsten Jahr durch ...

Doch dazu mehr in einem separaten Kapitel.

Ein völliges Kontrastprogramm zu den hervorragend angelegten Wanderwegen im Chiricahua sind die Gipsdünen des White Sands National Monument. White Sands steht vor allen Dingen für die Missile Range (wo auch das Spaceshuttle nach seinem Flug durchs All landen kann) sowie die US Air Force Base. Hier wurde die erste Atombombe gezündet und vielleicht ist deshalb jegliche Farbe aus der Landschaft verschwunden. White Sands, das sind nämlich riesige Gipsdünen - die größte Gipswüste der Welt. Alles ist schneeweiß und man kann im Sonnenschein nur mit Sonnenbrille über die Dünen wandern. Auf dem Weg ins Monument kommt uns sogar der Schneepflug entgegen, der hier bei Wind die Straßen vom schneegleichen Gips befreit. Barfuß spazieren wir kilometerweit durch eine Gegend, von der einem das Gehirn einreden möchte, man befände sich im Tiefschnee.

Und wiederum im Kontrast dazu steht als nächstes Highlight unserer Tour der Guadalupe Mountains National Park. Genau an der Grenze zwischen New Mexico und Texas hat hier jemand mal so richtig mit dem Farbtopf rumgespielt und sich mit den leuchtensten Herbstfarben ausgetobt. Wie in den Neuengland Staaten ist es auch hier vor allen Dingen der Ahorn, der zur herbstlichen Farbenpracht beiträgt. Das Wetter ist einfach herrlich und wir unternehmen mehrere traumhafte Wanderungen sowohl zum Devil's Hall, als auch durch den McKittrick Canyon, der uns schließlich die Bergflanke hinaufführt, um einen atemberaubenden Ausblick über das rot, gelb, grün eingefärbte Tal zu bieten. Es sind Momente wie diese, die einen darin bestätigen, dass man genau die richtige Entscheidung getroffen hat, die nächsten Jahre auf Abenteuertour zu gehen.

Häufig sitzen wir Abends zusammen im Auto und lassen die letzten Wochen und Monate Revue passieren. Und es ist einfach unglaublich, wie viel wir in dieser Zeit erlebt haben. Und das, obwohl wir für uns selber das Gefühl haben, sehr geruhsam (vor allen Dingen im Vergleich zur Abenteuertour 2004) unterwegs zu sein. Es sind vor allen Dingen die unterschiedlichen Erlebnisse, die das Leben auf Tour so reichhaltig machen. So genießen wir nach Wochen in der Natur unseren viertägigen Aufenthalt in San Antonio. Eine Großstadt, die uns mexikanisches Leben pur bietet, obwohl mitten in Texas gelegen. Der Riverwalk ist ein Flußlauf, der sich mitten durch die Stadt schlängelt und von beiden Seiten von den schönsten Restaurants flankiert wird. Drumherum liegen ein mexikanischer Markt - wo wir es uns nicht nehmen lassen, die ersten Weihnachtseinkäufe zu erledigen - sowie eine kleine Künstlerkolonie mit zentral- und mittelamerikanischem Kunsthandwerk.

Und wenn man dann glaubt, man hat nun wirklich alle Highlights der USA abgehakt (immerhin sind wir jetzt auf zwei großen Touren schon insgesamt 11 Monate kreuz und quer durch das Land gefahren), dann kommt man auf den weniger bekannten Natchez Trace Parkway. Eine Straße, die für den kommerziellen Verkehr gesperrt ist, und sich über rund 700 (!) km von Natchez bis nach Nashville zieht. Und solch eine gepflegt Straße sieht man in Deutschland selbst auf einer Länge von einem Kilometer kaum. Auf der kompletten Länge sind die Rasenflächen links und rechts der Straße ordentlich gemäht, und zwar teilweise bis zu 100 m tief in den Wald hinein. Man kann wirklich das Wort "Parkway" wörtlich als "Parkstraße" übersetzen. Und der Oberhammer ist dann, als wir auf einer Wanderung erleben können, wie die Waldwege mit Laubbläsern gesäubert werden. Die Antwort der USA auf die weltweite Wirtschaftskrise mit "Putting America To Work" wird hier besonders deutlich und bewunderswert vor Augen geführt: "Gebt den Leuten Arbeit, verbessert die Lebensbedingungen für alle und investiert in die Gegenwart und Zukunft des Landes." Mir gefällt dieser Ansatz.


(zum Vergrößern einfach auf die Fotos klicken)


Chiricahua National Monument in Arizona:


Wonderland of Rocks!


Eine versteinerte Ente vor einem Felsen,
der jeden Moment runterzufallen droht


Wir wandern ...


... stundenlang durch den ...


... Wald der Orgelpfeifen.


Gerade kam uns der Schneepflug auf der Zufahrtsstraße
zum White Sands National Monument in New Mexico entgegen


Draußen nur Kännchen :-)


Besondere Erinnerung an ein Foto von unserer letzten...


... Abenteuertour 2004. Gleicher Ort, gleiche Fotos.


Unglaublich, aber hier wurde wirklich die ...


... erste Atombombe gezündet.


Wenn es die Gelegenheit hergibt, lieben wir es, draußen zu kochen.


Petras Leidenschaft für die Weltraumtechnik


Tja, hätte sich ihr Karriereweg anders entwickelt,
würde vielleicht auch ihr Foto hier in der
"International Space Hall of Fame" hängen
(so ist Deutschlands Repräsentant vor allen Dingen
Wernher von Braun)


Auf dem Weg durch die Guadalupe Mountains ...


... vorbei an blutrotem Ahorn ...


... entlang eines ausgetrockneten Bachlaufs ...


... bis sich die enge Schlucht ...


... auf nur noch wenige Meter verengt: The Devil's Hall.


Kakteen am Wegesrand ...


... machen deutlich, dass man sich nicht ...


... in den Alpen befindet.


...


Endlich mal eine Hütte mit Bewirtung :-)
Gratis Wein und Käse - das lassen wir uns schmecken.


Natürliche Quellen speisen dieses Schwimmbecken
unseres Campingplatzes im ...


... Balmorhea State Parks, Texas


Da lacht er: Ein riesiges Eis ...


... und der erste geschmückte Weihnachtsbaum auf unserer Tour.


Wir genießen vier tolle Tage ...


... am Riverwalk von San Antonio, Texas.


Ars vivendi -


die Kunst zu Leben.


In Galveston am Golf von Mexico -
in der Nähe von Houston/Texas


Generell werden alle Häuser in Strandnähe
auf hohen Stelzen gebaut.


Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass Petra es liebt ...


... Vögel zu beobachten?
Hier im Sabine National Wildlife Refugee/Louisiana


Louisiana - Landschaften, wie aus einem
Halloween Film


- und die Tiere sowieso :-)


Wir überqueren den Mississippi und gelangen von
Louisiana nach Natchez Mississippi


der Heimat einer meiner Lieblingsschriftsteller
- Greg Iles


Der Natchez Trace Parkway ist eine "Parkstraße"
im wahrsten Sinne des Wortes.
700 km von Natchez/Mississippi nach Nashville/Tennessee


Wieder mal eine meterlange National Park Broschüre


Auf der kompletten Strecke wird regelmäßig
rechts und links der Straße gemäht.


Spaziergang auf dem "Old Trace"


Swamps auch hier


Picknick mit Grillen am Nachmittag.
Mittlerweile geht die Sonne so früh unter,
dass wir uns Alternativen aussuchen müssen,
wenn wir lecker draußen kochen wollen.


Vielleicht das letzte Lagerfeuer in 2010
im T-Shirt






Unsere Campingplätze in Arizona, New Mexico, Texas, Louisiana und Mississippi:


31. Oktober - 2. November 2010:
Chiricahua National Monument, Arizona


2. - 4. November 2010: Las Cruces KOA, New Mexiko


4. - 5. November 2010: Oliver Lee Memorial State Park, New Mexiko


5. - 6. November 2010: Brantley Lake State Park, New Mexiko


6. - 8. November 2010: Guadalupe Mountains National Park, Texas


8. - 9. November 2010: Balmorhea State Park, Texas


9. - 10. November 2010: Junction KOA, Texas


10. - 14. November 2010: San Antonio KOA, Texas


14. - 15. November 2010: Stephen F. Austin State Park, Texas


15. - 16. November 2010: Galveston Island State Park, Texas


16. - 19. November 2010: Sam Houston Jones State Park, Louisiana


19. - 20. November 2010: Lafayette KOA, Louisiana


20. - 21. November 2010: Rocky Springs, Natchez Trace PKWY, Mississippi


21. - 23. November 2010: Jeff Busby, Natchez Trace PKWY, Mississippi